Das Publikum in Wallungen und zum Singen bringen

von Redaktion

John Lee Hooker Junior eröffnet Herbst-Festival des Blues-Club-Chiemgau – Programm bis zum 18. Oktober

Rimsting – Das Herbst-Festival des Blues-Club-Chiemgau startete mit einem starken Auftakt. John Lee Hooker Junior, Sohn der gleichnamigen Blues-Legende, rockte den gut besuchten Saal im Rimstinger Feuerwehrhaus. Er spielte einen Mix aus urbanem, elektrischem Blues kombiniert mit R&B, Gospel, Soul, Funk und Jazz. Dazu vier grandiose Musiker mit Jeffrey James Horan, Gitarre und Gesang, Di Carlo, Schlagzeug, Ramani Krishna, Bass und Gesang, sowie Carly Quiroz, Keyboards und Gesang. Und natürlich Hooker Junior. Allein schon, wie er zwischen den Stücken von seinen Erfahrungen auf seiner Deutschlandtournee erzählt, sorgt für gute Laune. Wenn er dann noch mit seiner Baritonstimme zu singen beginnt, gibt es kein Halten beim Publikum mehr.

Seine Texte spielen auf sein bewegtes Leben an: Nach jahrzehntelangem Kampf gegen Alkohol- und Drogensucht kam er nur dank seines Glaubens an Gott und der Unterstützung seiner Familie wieder auf die Beine. Eine Mischung aus Autobiografie, Predigt, Sozialkritik und Glaubensbekenntnis.

Sei es das funkige „Hallelujah“ oder der verjazzte Gospel „Oh, when the saints go marching in“ – da muss man einfach mit einstimmen. „Is everybody feeling good tonight?“ Das Publikum in Wallungen und zum Singen zu bringen, steht für John Lee Hooker Junior an vorderster Stelle, so wie er es selbst als Bub in der Kirche seiner Gemeinde gelernt hat. Passgenau sind die Songs aus seinem neuen Album „Testify“, ein Mix aus traditionellen Blues- und Gospel-Klängen aus eigener Feder. Funkig kommt das „Funky Funk & Blues ain’t nothing“ daher, verjazzt hat er das Kirchenlied „Amazing Grace.“ Er verleugnet nicht seine Wurzeln. Da dürfen weder soulige Duette für Bariton und Gitarre noch Coverversionen bekannter Hits seines Vaters fehlen.

Das „One Bourbon, one Scotch and one Beer“ bekommt vom Junior eine eigene, spezielle Note verliehen, ist es doch eine Anspielung auf sein Leben. Während in der Originalversion der Protagonist seinen Alkoholkonsum fortsetzt, ändert der Sohn in der neuen Version sein Leben und antwortet auf die Frage des Barkeepers, ob er das übliche servieren solle: „No, give me one Coke, one Sprite and root beer. I don’t do the things I used to do.“

Das Publikum singt begeistert die antialkoholischen Verse mit, beim finalen Song „Boom Boom“ tobt der Saal. Ein grandioser Auftakt für das Herbstfestival des Blues-Club-Chiemgau, der damit, wie immer, seinem Motto treu bleibt: just good Music live.elk

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