Rosenheim – Manche mögen durch die „Eiszeit“-Ausstellung im Lokschuppen inspiriert worden sein, andere fragen sich auf ihren Wanderungen in der Region „wie ist das wohl alles entstanden ?“ Und nicht immer gibt es eine Infotafel, die vor Ort geologische und naturkundliche Phänomene erklärt. Für das Gebiet westlich des Inns gibt es bereits einen geologischen Wanderführer aus dem Rother Bergverlag, und nun erschienen ist das Pendant für östlich des Inns, also für die Bereiche Chiemgau und Berchtesgaden, von dem Autorenduo Reinhold Lehmann und Claudia Hanke.
Das Buch umfasst 35 Touren von einfachen Spaziergängen bis hin zu anspruchsvollen Tagestouren, das Gros sind aber „blaue“, also leichte Touren im Bereich von durchschnittlich zwei bis drei Stunden. Die Autoren erklären rund um die Seen so einiges, beispielsweise die historische Ausdehnung des Chiemsees und die Toteislöcher der Eggstätt-Hemhofer Seenplatte wie auch die Ökologie der Moore am Beispiel der Kendlmühlfilzen.
Höher hinauf geht es auf den Hochstaufen, einer geologisch unter Spannung stehenden Zone, wo man auf der Tour ein deutliches „Bergzerreißen“ erkennen kann.
Die von den Autoren ausgewählten „Top-Touren“ führen unter anderem zum Blaueisgletscher, ins Wimbachtal, aber auch rund um Neubeuern mit seinen spannenden Geotopen. Laien brauchen sich nicht vor einem Übermaß an Fachbegriffen zu fürchten – sämtliche geologische Begriffe sind in einem Glossar erklärt und können ja in den genannten Einkehrstationen noch diskutiert werden. Freilich gibt es nach Rother-Wanderbuchstandard gute Detailkarten, Höhenprofile und GPS-Daten zum Runterladen für die Wander-App. Andreas Friedrich