Künstler-Paar geht verschiedene Wege

von Redaktion

Villa Maria in Bad Aibling zeigt Werke von Inge Regnat-Ulner und Alfred Regnat

Bad Aibling – Seit 1973 leben die Eheleute Inge Regnat-Ulner und Alfred Regnat in Zaisberg/Vogtareuth. Sie arbeiten dort als freischaffende Künstler. Beide studierten an der Akademie der bildenden Künste Bildhauerei. Sie wandten sich jedoch unterschiedlichen Materialien zu und gingen auch thematisch verschiedene Wege.

Inge Regnat-Ulner begann, ihre Vorstellungen in Metall zu verwirklichen. Nicht nur in der Rosenheimer Region ist sie mit ihren großen, blauen Stahlplastiken, die in Parks oder vor Gebäuden Akzente setzen, bekannt. Bei den Werken handelt es sich um die Abstraktion griechischer Buchstaben. Auch beobachtet die Bildhauerin, dass das Blau die Schwere des Materials reduziert. Für Innenräume schuf Inge Regnat-Ulner kleinere Plastiken, wovon einige in der Ausstellung zu sehen sind. Auch im Garten fanden Stahlplastiken Platz. Titel wie „Delta“ und „NY“ verweisen auf zugrunde liegende Gedanken.

Ihren Skulpturen stellte die Künstlerin Collagen beiseite. Daran reizt sie das Einbringen verschiedener Elemente. Bei den beiden Collagen „Kathedrale I“ und „II“ druckte sie Türme in Grüngelb auf die Grundplatte. Schwarze Flammen befinden sich auf der Oberseite. Engagiert befasst sich die Künstlerin in ihrer Zeitungscollage mit der Revolution der Frauen von Belarus, die den Frühling auf einem Feld mit roten Tulpen begrüßen.

Alfred Regnat sucht für seine in Gedanken konzipierte Form den „richtigen“ Stein aus. Oder der Künstler steht vor einem Stein und überlegt, welche Form er ihm geben könnte. Jeder Stein muss eine seinen Gesetzmäßigkeiten gehorchende Gestalt bekommen, lautet der Grundsatz des Künstlers. Alle Arbeiten basieren auf den Grundformen Kreis, Quadrat und Dreieck. Sie werden in immer neuen Variationen gestaltet. Häufig ergänzt der Künstler die steinerne Skulptur mit Metall, das sich nahtlos in das Grundmaterial einfügt. Zwei identische „Gesetzes-Stelen“ sind nebeneinander auf eine Metallplatte montiert. Das Material Bahia Blue trägt in sich unterschiedliche Zeichnungen und vermittelt so den Eindruck verschiedener Beschriftungen. Verblüffend sind die beiden Wandreliefs aus Stein: Kleine rote Quadrate sind in sie hineingefügt. Ohne handwerkliche Spuren vermag der Künstler zwei Materialien miteinander zu verbinden. Zweimal sieben Kunstwerke stehen im Garten der Villa im stummen Dialog mit der Natur.

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