Kernig-knackige Zwiegespräche zwischen Piano und Stimme

von Redaktion

Das Walter-Fischbacher-Trio gastiert mit Sängerin Lauren Henderson im Le Pirate in Rosenheim

Rosenheim – Ein Handzettel gab Auskunft über die beeindruckenden Tourneedaten der Jazzband, die im Le Pirate auf der Bühne stand. Am 2. September startete das Walter-Fischbacher-Trio mit Lauren Henderson in Lübeck, dann Berlin und dann jeden Tag in einem anderen Club in Tschechien. Manchmal mit zwei Auftritten an einem Tag – und dann über Micheldorf in Österreich nach Rosenheim.

Zum Trio um den umtriebigen Pianisten Walter Fischbacher, der mit Protagonisten wie Randy Brecker oder Chico Freeman gespielt hat, gesellten sich der tschechische Bassist Petr Dvorsky und Schlagzeuger Ulf Stricker. Den Gesangspart übernahm die New Yorker Vokalistin Lauren Henderson, die auch Filmmusik komponiert und ein eigenes Musiklabel betreibt. Ihr 2020 erschienenes Album „Songbook Session“ war zeitweise auf Platz fünf der US-Jazz-Week-Charts zu finden. Der Einstieg der Rhythmusgruppe war rasant, mit prägnanter Bass-Drum und gekonnten Läufen am E-Piano setzten Stricker und Fischbacher einige Akzente mit Beatles-Anspielungen im gut gefüllten Jazzclub. Dann übernahm Lauren Henderson das Mikro mit lässigem Gesang und guter Bühnenpräsenz. Henderson bewies mit dem Latin-Stück „Ahora“ ihre Vielseitigkeit. Die „New York Times“ hatte Henderson ja einen „hauchenden“ Stil zugeschrieben, entsprechend gab es aus der aktuellen CD „Live in Europe“ den Song „Forget me“ von Valerie Parks Brown, eine der ersten amerikanischen Songwriterinnen. Mit einem „arbol“ („Baum“) im Salsa-Stil ging es in die Pause und instrumental mit einem kernig-knackigen Zwiegespräch von Fischbacher und Stricker in das zweite Set.

Henderson erwies sich als passable und variable Sängerin, schöpfte jedoch ihr eigenes stimmliches Potenzial nicht aus. Der Klassiker „Besame mucho“ schloss das schöne und gefällige Konzert, auf starken Beifall der Gäste folgte noch eine Zugabe.Andreas Friedrich

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