Konglomerat unterschiedlicher Jazz-Stile von Swing bis Funk

von Redaktion

Jam Session im Le Pirate jeden dritten Donnerstag im Monat – Junge Musiker können Bühnenerfahrung sammeln

Rosenheim – Bis auf den letzten Platz besetzt war die Rosenheimer Live-Musik-Bar Le Pirate, als nach einem kurzen Auftakt der Session-Band mit Gregor Bürger am Altsax, Sepp Rottmayr am E-Bass und Fabian Schenk an den Drums zahlreiche junge Musiker in wechselnder Besetzung einem begeisterten Publikum ihre Fertigkeiten im Improvisieren präsentierten. In dampfender Clubatmosphäre war ein Konglomerat unterschiedlicher Jazz-Stile zu hören, die von bekannten Standards der Swing-Ära über Modern Jazz bis zu funkigen Power-Hits reichten.

Einige Talente jammten auf einem hohen musikalischen Niveau und standen solistisch im Vordergrund. So konnte man die klare und souveräne Stimme von Susi Bayeff in der Ballade „Misty“ oder dem Bossa „Água De Beber“ bewundern. Tenorsaxofonist David Schäl überzeugte vor allem in modernen Stücken wie „Cantaloupe Island“ und im Zusammenspiel mit Gregor Bürger am Altsaxofon als vielseitiger Improvisator. Aus Mainz waren die Brüder und Jazz-Studenten Leandro und Yoel Hernandez Waber zu Gast: Leandro überraschte am Piano durch seine unkonventionelle und an Thelonious Monk geschulte Spielweise und Yoel lieferte am E-Bass stilistisch vielseitig das harmonische Fundament.

Künftig wird die Jam Session jeden dritten Donnerstag im Monat stattfinden. Interessierte Einsteiger können sich unter session@lepirate-rosenheim.de anmelden oder dort ihre Fragen loswerden.

Diese monatliche Session hängt mit der Neuausrichtung des Kulturfördervereins zusammen, dessen neues Team Wolfgang Lentner, bisher Zweiter Vorsitzender des Vereins, am Abend vorstellte: Da der bisherige Erste Vorsitzende nach Stuttgart umzieht, übernimmt Wolfgang Lentner seinen Posten, Stellvertreterin wird dann Hanna Vogt, eine Diplom-Betriebswirtin und Online-Marketing-Freelancerin, die außerdem am Berklee College of Music ein Jazz-Gesangs-Studium absolviert hat. Als neue Beisitzerin konnte das Team Bärbl Thum gewinnen, die das Le Pirate als treue Besucherin schon lange begleitet und sich als ehemalige Stadträtin gut auskennt. Nach langer Pause stand nun Hanna Vogt auch als Jazzsängerin an dem Abend wieder selbst auf der Bühne und gestaltete mit „Corcovado“ und „Monks Dream“ zwei unterschiedliche Facetten des Jazz-Repertoires. Ihr besonderes Anliegen ist es, das Le Pirate auch für eine jüngere Zielgruppe attraktiv zu machen. Die Session soll daher auch für junge, weniger erfahrene Musiker eine Chance bieten, Bühnenerfahrung zu sammeln und mit Profis in Kontakt zu kommen. Gleichzeitig soll einem neugierigen, jungen Musikpublikum die Möglichkeit gegeben werden, das Le Pirate kennenzulernen.

Dazu gehört auch die neue Serie „Home Grown“ jeden ersten Donnerstag im Monat als Zusammenarbeit zwischen Le Pirate und der MIR (Musikinitiative Rosenheim) mit dem Ziel, junge Rosenheimer Bands auf die Bühne zu bringen. So ist für November ein Auftritt mit Kathie Neu und für Dezember ein Auftritt mit Whoiswelanski geplant. Außerdem sollen die Fünf-Euro-Schülertickets, die für Stehplätze auf allen Konzerten verfügbar sind, verstärkt bekannt gemacht werden.

Für das kommende Jahr sind eine 50-Jahr-Feier mit Open-Air-Bühne auf dem Stadtfest und ein Jazzfrühschoppen am Sonntag vorgesehen. Weiter soll das Bayerische Landesjazzfestival im Sommer an den großen Erfolg des diesjährigen Festivals anknüpfen. Grundsätzlich freut sich das Team über neue Mitglieder im Kulturförderverein und alle, die sich im Club engagieren wollen. Richard Prechtl

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