„O guter Hirt Sankt Leonhard …“

von Redaktion

Veranstaltungen der Volksmusikpflege zu den Heiligen-Gedenktagen im Monat November

Nun findet in diesem Jahr wieder die Korbinianswallfahrt und das große Korbiniansfest im Erzbistum München-Freising statt. Wie in den Jahren vor Corona laden die Sänger vom Förderverein Volksmusikarchiv wieder die vielen Besucher am Freisinger Domberg am Samstag, 19. November, zum gemeinsamen Singen ein. Heuer unterstützt die Kreisvolksmusikpflege Rosenheim diese Aktion für alle, die Freude am eigenen, ungekünstelten Singen in Gemeinschaft haben.

Es werden auch wieder viele Besucher aus der Stadt und dem Landkreis Rosenheim mit dabei sein. Von 13 bis 14 Uhr sind alle am Domberg zum Mitsingen eingeladen – ob beim Legendenlied über den Diözesanpatron, den heiligen Korbinian, mit dem traditionellen Anfang „Nun lasst uns alle heben an…“ – oder bei den bekannten, geselligen bayerischen Volksliedern. Der November ist reich an Gedenktagen von Menschen, die die katholische Kirche zu Seligen oder Heiligen erklärt hat, weil sie in ihrem Leben etwas gut im Sinne der Nächstenliebe und Nachfolge Jesu gemacht haben. Am 1. November beginnt der Monat mit dem Fest „Allerheiligen“, dem Gedenken an „alle Heiligen“. Der ursprünglich freudige Festtag übernimmt in den letzten Jahrzehnten durch den Gräberbesuch und das Gedenken an die Verstorbenen die Funktion des darauffolgenden Allerseelentages, der als normaler Arbeitstag dieses familiäre Totengedenken für die oft weit anreisenden Familienmitglieder nicht zulässt.

Am Mittwoch, 9. November, um 19 Uhr lädt Eva Bruckner in der Reihe „Das geistliche Volkslied das Jahr hindurch“ zu einem Singabend mit Liedern über die November-Heiligen ein: Dabei sind Lieder über den seligen Pater Rupert Mayer in München und die Heiligen Hubertus, Leonhard, Martin, Marinus und Anianus am Irschenberg, Elisabeth, Korbinian, Cäcilia, Katharina oder Andreas. Um 19 Uhr beginnt der Abend im Büro und der Begegnungsstätte vom Förderverein Volksmusikarchiv in Bruckmühl, Pfarrweg 11. Die Teilnehmer erhalten ein Heft mit den Liedern und Beschreibungen zu den heiligen Menschen des Novembers.

Aus Platzgründen wird um Anmeldung gebeten bei der Kreisvolksmusikpflege Rosenheim (Friedrich-Jahn-Straße 3, 83052 Bruckmühl, ernst.schusser@heimatpfleger.bayern oder Telefon 0172/8516444, Anrufspeicher). An diesem Wochenende am morgigen Sonntag ist im Oberland der große Feiertag zum Gedenken an den heiligen Leonhard. An verschiedenen Tagen gibt es Pferdeumritte der bäuerlichen Bevölkerung. Und das Bauernhausmuseum von Markus Wasmeier in Brunnbichl, in der Nähe von Schliersee, hat an diesem Tag ab 14 Uhr für die Leonhardifahrer und alle Besucher freien Eintritt am letzten Öffnungstag vor der Winterpause. Nach zweijähriger Corona-Pause sind die Besucher wieder in den Lukashof des Museums eingeladen zum geselligen Singen „draußn oder drinna“ – je nach Wetter. Unter dem Titel „Aber wiagale, woigale …“ stimmt Ernst Schusser Lieder aus der Sammlung vom Kiem Pauli an, die dieser in den 1920er-Jahren im Oberland und im Rosenheimer Land aufgeschrieben hat, zum Beispiel den „Jennerwein“ oder den „Zehnahirsch“, natürlich auch „das jagrische Lebn is a Freud auf da Welt“, das gesellige „s Deandl hat gsagt“ oder das Fuhrmannslied „In da Fruah, wann da Hoh macht an Krahra“, aufgeschrieben 1925 von Kiem Pauli und Professor Dr. Kurt Huber in Schliersee. Ein seit Jahrzehnten gut besuchter Gottesdienst findet am Montag, 14. November, um 19.30 Uhr in der kleinen Anianus-Kapelle in Alb am Irschenberg statt. Immer am Vorabend des großen Fests „Marinus und Anianus“ (15. November) feiert die Volksmusikpflege seit den 1970er- Jahren zusammen mit der Pfarrei eine Messe mit geistlichen Volksliedern zum Gedenken an die beiden Heiligen vom Irschenberg. Dazu sind auch heuer wieder alle, die den Weg in die Abgeschiedenheit von Alb finden, herzlichst eingeladen – besonders alle, die den Namen Anian und Marinus tragen.Ernst Schusser

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