Bad Aibling – Seine Gitarre klingt mal wie ein Cello, mal wie eine Violine, ja sogar hier und da wie eine Oboe. Mit einer immensen Ausdrucksfülle begeisterte der Argentinier Eduardo Isaac zum Abschluss des Gitarrenfestivals Saitensprünge im kleinen Kurhaus von Bad Aibling das Publikum.
Durchwebt von glitzernden Akkorden
Zunächst spielte Issac, der in gebrochenem Englisch die einzelnen Stücke humorvoll ankündigte, die Suite Castellana des Spaniers Federico Moreno-Torroba. Zart und filigran, durchwebt von glitzernden Akkorden erklang der erste Satz „Fandanguillo“. Kraftvoll mit farbigen Harmonien und einem schlichten Thema schuf der zweite Satz „Arada“ eine meditative Atmosphäre, bis der letzte Satz „Danza“ die Suite heiter und ausgelassen beendete.
Das zweite Stück, ein Rondo des Italieners Mario Castelnuovo-Tedesco, bestach durch harte Stakkati und virtuose Einschübe, die Isaac meisterhaft zu Gehör brachte und deren Rhythmik das Publikum bannte. Die drei brasilianischen Stücke von Marco Pereira zeigten erneut die ganze Bandbreite von Isaacs Können. Nach einem lebhaften Choro und verträumten Andante faszinierten in der Cadenza flotte, auf- und absteigende Tonfolgen.
Nach der Pause stand argentinische Musik auf dem Programm. Die „Seis Estudios de Concierto“ von Julio Sagreras wiesen von fröhlicher Verspieltheit bis hin zur sanften Melodik eine berückende musikalische Vielfalt auf. Melancholisch war die Romanza, fetzig und temperamentvoll der Satz „Baiao“ in den drei Paisajes von Carlos Aguirre.
Eigenes Piazzolla-Arrangement
Natürlich spielte Isaac auch ein Werk von Astor Piazzolla. In einem eigenen Arrangement begeisterte der Gitarrist die Hörer mit „Maria de Buenos Aires“. In der innigen Balada und der ernsten Tocatta demonstrierte er noch einmal eine beeindruckende technische Brillanz, große Einfühlungs- und enorme Ausdruckskraft.
Für den enthusiastischen Beifall des Publikums bedankte sich der Solist zum Abschluss noch mit zwei umjubelten Zugaben.