Riedering – Die Riederinger Spuileit mit ihrem Vorsitzenden Josef Staber, dem „Hugl-Sepp“, sind eine feste Institution in Sachen Kultur und Tradition in Riedering. Jetzt gab es ein besonderes „Schmankerl“ beim „Alten Wirt“. Im bis auf den letzten Platz gefüllten Saal des Wirtshauses trat Helmfried von Lüttichau bei einem Kabarettabend auf und erntete rauschenden Beifall. Bereits sieben Jahre lang spielt Helmfried von Lüttichau an der Seite von Christian Tramitz die Rolle des Polizisten Johannes Staller in der beliebten Fernsehserie „Hubert und Staller“. Jetzt hatten an die 200 Zuschauer die Gelegenheit, ihn „live“ zu erleben, und sie wurden nicht enttäuscht. Der Chef der Riederinger Spuileit, Josef Staber, freute sich über den großen Zuschauerandrang und begrüßte den Gast. „Ich habe Helmfried von Lüttichau auf einer Alm getroffen und eingeladen, bei uns aufzutreten. Nachdem wir einen freien Termin gefunden hatten, ist er nun gekommen“, erzählte Staber. Dann ging es schon los. Lüttichau outete sich als Beatles-Fan und gab einige stimmgewaltige Kostproben. Auch der Münchner Komiker Karl Valentin habe ihn sehr beeindruckt, er habe ihm immer sehr nachgeeifert. Eine große Umstellung für ihn sei es gewesen, als er als geborener Norddeutscher nach Bayern gekommen sei. Schwer habe ihn beeindruckt, dass die Bayern ganz anders reden, als sie schreiben. Als er einmal gesagt habe, einer habe sich auf seinen Po gesetzt, habe man ihn aufgeklärt, dieser Körperteil heißt in Bayern „Arsch“. Stürmischer Beifall. In Bayern werde auch nicht „gesiezt“, sondern „geeucht“. Hier heißt es nicht „Wir grüßen Sie“, sondern „Grüaß Eich“. Inzwischen habe er Bayerisch schätzen und lieben gelernt, gerade auch deshalb, weil der Bayer oft einfach sage, was er denke.
Schwieriger sei für ihn das Wienerische. Bei seiner Ausbildung habe er einen Lehrmeister gehabt, der sehr schwer zu durchschauen gewesen sei. Er habe Pfeife geraucht, was seinerzeit noch „in“ war, und auf dem Standpunkt gestanden: „Wenn der Herrgott nicht will, nützt es gar nichts“. Die einzige Kritik, die er von ihm einstecken musste, sei „reißen Sie Ihre Augen nicht so auf“ gewesen. In seiner Jugend habe er lange Haare geliebt. Als man sie ihm vor einem Vorsprechen abgeschnitten habe, habe er sich direkt „nackig“ gefühlt. Bei Filmaufnahmen habe es immer wieder Drehpausen gegeben, da habe er angefangen Gedichte zu schreiben. Von Lüttichau trug auch einige Gedichte vor. Zum Ende des Programms drehte er noch einmal richtig auf, rauschenden Beifall gab es, als er einige Rocksongs sang und auf einer Gitarre begleitete.
Die in Fahrt gekommenen Zuschauer und Zuhörer forderten noch einige Zugaben, die sie auch bekamen, bevor sie befriedigt den Saal verließen.
Gerhard Niessen