Flockige Orgelmusik macht weihnachtlichen Schneefall hörbar

von Redaktion

Marie Koenigsbeck beim Orgelmittwoch in Kolbermoor

Kolbermoor – Zeitlich haargenau plante die 25-jährige, sich selbstbewusst präsentierende Organistin, Marie Koenigsbeck aus Warngau, ihren Auftritt beim Orgelmittwoch in der Pfarrkirche Wiederkunft Christi in Kolbermoor. Dieser dauerte nämlich genau eine halbe Stunde, weswegen das Präludium op.37/3 von Felix Mendelssohn Bartholdy auch ohne Fuge war. Das längste Stück war die „Troisième Fantaisie“ op. 157 von Camille Saint-Saëns, der, obwohl er über 30 Werke für die Orgel schrieb, eher selten in Konzerten auftaucht. Koenigsbeck machte in ihrer Einführung auf die weihnachtlichen „Schneefallpassagen“ aufmerksam, die bei der flockigen Musik in dieser Fantasie, Einfall an Einfall gereiht, auch wirklich hörbar waren. Spannungsvoll begann die Organistin, weich registriert, im weiteren Verlauf oft mithilfe eines Assistenten die Register wechselnd, was dieses Stück extrem farbfreudig machte. In diesem Stück zeigte die Organistin den lastend-tiefschnarrenden Pedal-Ton bis hin zum rauschenden Schluss. Eingerahmt waren die beiden romantischen Werke der Choralbearbeitungen von Johann Sebastian Bach und kurz und freudig die von „Jesu, meine Freude“ BWV 1105 bedachtsam und ruhig fließend. „Nun komm, der Heiden Heiland“ BWV 659, dessen Verzierung und Kolorierung der Choralmelodie der wohl ausdrucksstärksten und kühnsten, die Bach je vornahm, kostete die Organistin aus. Rainer W. Janka

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