Rosenheim – Mit dem Kerzenscheinkonzert in der ausverkauften Christkönigskirche vollendete der Chorkreis St. Quirinus seine fulminante Reihe „Herbstleuchten“, bei dem es dem Leiter Michael Gartner treffend gelang, gleich mehrere Bögen zu spannen, von Musik zu Licht, von Laie zu Profimusiker, von Kindern zu Erwachsenen und nicht zuletzt von ambitionierten Musikern zu begeisterten Zuhörern.
Vom Vorbarock
bis zur Moderne
Anfang November hatte das neue Vocalensemble St.- Quirinus-Musik vom Vorbarock bis zur Moderne mit „Prismen des Lichts“ präsentiert und zusammen mit dem renommierten Jazzpianisten Chris Gall und dem Stuttgarter Lichtkünstler Laurenz Theinert die St.-Nikolaus-Kirche in ein multidimensionales Sinnesbad verwandelt.
Die Mädchenschola und die beiden Organisten Peter Waldner und Teresa Lillig verzauberten dann im zweiten Konzert ihre Zuhörer in der Basilika Tuntenhausen mit barocker Musik, kombiniert mit Gedichtvorträgen passend zum Thema „aus der Dunkelheit ins Licht“.
Den krönenden Abschluss der Konzerttrilogie bildete nun das Kerzenscheinkonzert, bei dem die Gäste bereits beim Eintreten in die abgedunkelte Kirche in ein warmes Lichtermeer aus Kerzen eintauchten. Der Chorkreis St. Quirinus und der Tenor Herbert Gruber präsentierten zu Beginn ausdrucksstark Leoš Janáceks „Vater unser“, einfühlsam begleitet von Franziska Maier an der Orgel und Teresa Winkler an der Harfe.
Zu den Klängen des Orchesters unter Konzertmeister Rainer Heilmann, das Karl Jenkins Palladio darbot, zogen dann der Kinderchor „Bella Bimba“ (Leitung: Anita Schulz) sowie die „Can Teenies“ und der Junge Frauenchor Pfaffenhofen (Leitung: Leni Feichtner) mit Kerzen durch den Mittelgang in die Kirche, so dass sie den Altarraum schließlich in ein funkelndes Lichtermeer verwandelten. Zusammen mit dem Chorkreis St. Quirinus und den Solisten Felicitas Fuchs und Thomas Hamberger erfüllten schließlich mehr als 100 Mitwirkende den Kirchenraum mit der „Mass of the children“ des englischen Komponisten John Rutter. Michael Gartners Idee, Jung und Alt auf der Bühne zu vereinen, wurde hier eindrucksvoll umgesetzt. Nach zwei Jahren, in denen coronabedingt kaum Chorproben stattfanden und die Kinder in Kindergarten und Schule nicht singen durften, war es eine wahre Freude, dem stimmgewaltigen Mehrgenerationenchor zuzuhören, begleitet von einem versierten Orchester.
Musiker und
Sänger verschmelzen
Auch wenn durch die im Publikum zahlreich anwesenden Kinder eine leichte Unruhe spürbar war, so glückte doch die Idee des Konzerts, Kinder hier an klassische Musik heranzuführen. Michael Gartner bewies einmal mehr, dass er nicht nur ein brillanter Ideengeber und Organisator ist, sondern seine musikalischen Ideen auch umzusetzen vermag, unter anderem durch sein nuanciertes Dirigat, mit dem er unaufdringlich, aber eindeutig seine Musiker und Sänger zu einer musikalischen Einheit verschmelzen lässt. Mit dem Choral „Wachet auf“ als Zugabe spannte der Chorkreis St. Quirinus den musikalischen Bogen vom Herbst zum Advent, wofür sich das Publikum mit minutenlangem Applaus bedankte.