Abwechslungsreiche Mischung

von Redaktion

Aiblinger Kunstverein zeigt multimediale Gemeinschaftsausstellung

Bad Aibling – ArtVielfalt ist ein Konzept des Aiblinger Kunstvereins, in dem sich mehrere Mitglieder des Vereins zu einer gemeinsamen Ausstellung zusammenfinden. Daraus ist auch dieses Mal wieder eine abwechslungsreiche Mischung entstanden. Fotografie, Keramikarbeit, Malerei auf Leinwand und auf ungewöhnlichem Untergrund fügen sich zu einer abwechslungsreichen Schau.

Wolf Heyner arbeitet mit Pinsel und Kamera, aber in beiden Fällen bekommen die Ergebnisse ihr endgültiges Finish erst durch die Überarbeitung am Computer.

Wahrnehmungen
eines Mozart-Konzerts

Auffallend ist ein starkfarbiges Bild im Eingangsbereich, das zudem noch durch ein ungewöhnliches Hochformat auffällt. Das Bild trägt den Titel „Mozarts Klarinettenkonzert Tutti“. Die beschwingten Rundformen stellen Heyners akustische Wahrnehmung dieses Konzertes dar. Auf weißes Papier hat der Künstler mit einem Kohlestift kleine Liniennetze gezeichnet, die er anschließend fotografierte. Diese Fotos hat er auf dem Computer vergrößert, verkleinert, gedreht und übereinander geschoben und mit leuchtend roter oder gelber Farbe gefüllt. Von kleineren Teilen hat er Ausdrucke gefertigt und zu einem Bild zusammengefügt. Dieses Endergebnis spiegelt die Leichtigkeit und die Beschwingtheit des Mozart-Konzertes wider. Mehrere Fotografien von Hochhäusern Shanghais hat Heyner auf dem Computer zu einem Bild zusammenkopiert und damit den Eindruck der großstädtischen Szenerie noch verstärkt.

Marianne Igel nennt sich selbst eine passionierte Malerin. Seit ihrer Kindheit zeichnet und malt sie, wann immer Zeit und Material zur Verfügung stehen. Ihre Malerei ist informell, die Bildinhalte sind nicht gegenständlich, sondern bestehen aus Farben und ineinander übergehenden Formen. Die Farbtöne dieser Ausstellung sind sanft, sie erinnern an südliche Atmosphäre. Das Grün von Salbeiwiesen steht im Bild, Weiß, von dünnen Linien durchzogen, komponiert ein Werk. Lieber als mit Reden drückt sie ihre Emotionen durch den Umgang mit Pinsel und Farbe aus. Und sie hat eine Überraschung parat: es gibt zwei kleine gegenständliche Bilder, auf denen sie die Köpfe zweier Kühe porträtiert hat. Man glaubt, die von den Tieren ausgehende Wärme zu spüren.

Helmut Metzger hat in bisherigen Ausstellungen des Kunstvereins immer fotografische Kunst präsentiert. Dieses Mal besteht seine Präsentation aus keramischen Gefäßen, Schalen und Tellern, die man dem Kunsthandwerk zuordnen darf. Das Arbeiten aus freier Hand ist ihm wichtig, aber auch die Töpferscheibe wird benutzt. Die Produkte sind ausnahmslos Einzelstücke, vielfach handelt es sich um Gefäße für Pflanzen. Auffallend ist ein leuchtend blauer Teller, auf dem weiße Gänse stehen. „Gänsewiese“ nennt Metzger diese Arbeit.

Statt auf Leinwand hat Stephanie Zwerschke ihre Bilder auf historische Polyphon-Schallplatten gemalt – eine ungewöhnliche, überraschende Wahl. Als Sammlerin alter Dinge hat sie diese Objekte über Jahre zusammengetragen und mit immer neuen Bildern versehen. Unter dem Titel „Die Vermessung der Nacht“ hat sie auf einer Platte mit dem Stift die gestanzten Löcher dergestalt miteinander verbunden, dass eine genaue Wiedergabe unseres Sternenhimmels abgebildet wird.

Die Vermessung
der Nacht

„Brainstorming“ lautet der Titel eines Bildes, bei dem auf einem elegant gekleideten Frauenkörper eine Schallplatte als Kopf sitzt. Die Schallplatte ist mit roten zackenförmigen Linien bemalt, wodurch die Geistesblitze sichtbar zu werden scheinen.

Wann und wo?

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