Zwei Großskulpturen in der Region sind jetzt auch Andenken

von Redaktion

Nachruf Der Bildhauer Roland Mayer ist am 21. Januar in Wallkofen verstorben

Seebruck/Eggstätt – 1954 in Burghausen geboren hat sich Roland Mayer nach seiner Bildhauerausbildung kontinuierlich der Skulptur aus unterschiedlichsten Materialien gewidmet. Seit 1980 arbeitete er als freischaffender Künstler, 1984 bis 1995 als Mitglied der Rosenheimer Ateliergemeinschaft Frank/Hofmann/ Mayer.

1991 bezog Roland Mayer sein Atelier in Wallkofen, Niederbayern. Schwerpunkt für Roland Mayer war der Dialograum, das heißt die Skulptur findet erst ihre Aussage und Bedeutung durch das Zusammenspiel der natürlichen und architektonischen Umgebung und dem künstlichen skulpturalen Eingriff.

Seit über 25 Jahren arbeitete Roland Mayer an der Form und ihrer Aussage auf internationalen Symposien in China, Korea, USA, Türkei, Spanien, Australien, Vereinigte Arabische Emirate. Durch seine Reisetätigkeit und die völlig unterschiedlichen Bedingungen, die jeder Ort vorgibt, verfügte R. Mayer über eine beeindruckende künstlerische und materielle Beweglichkeit. So entstanden zum Beispiel in China eine 14 Meter lange und drei Meter hohe Granitskulptur aus mehreren Tonnen schwerem Granit, aus Metallabfällen einer Schiffswerft eine 14 Meter hohe Installation (Katzow) oder aus Ästen feinsinnig, sensible und meist begehbare Naturräume in Schwabach, Südkorea und Kalifornien.

Für das Kunstprojekt „chiemseeart“ und die Gemeinde Seeon-Seebruck hat Roland Mayer 2005 die raumgreifende Installation „Aus dem Vollen schöpfen“ entworfen und realisiert. Diese zeigt zwei sich gegenüberstehende Löffelskulpturen aus Metall, aus einem wächst ein Apfelbaum und aus dem anderen ein Birnbaum. Der Löffel war seit jeher Sinnbild des Lebens, den Löffel abgeben heißt, nicht mehr in der Lage zu sein Kraft durch Lebensmittel zu sich zu nehmen. Der Besitz eines Löffels war früher an das eigene Leben gebunden, jeder hatte seinen Löffel um zu Essen. Starb der Besitzer „gab er den Löffel ab“, der Löffel wurde verwahrt als Andenken an den verstorbenen Besitzer oder noch früher als Grabbeigabe mit auf den Weg ins Jenseits gegeben. Ebenso entstand 2005 im Rahmen von „chiemseeart“, der „Baumtrog“ am Gewerbegebiet Natzing bei Eggstätt.

Roland Mayer verstarb am Samstag, 21. Januar, in Wallkofen, Niederbayern. Seine zwei Großskulpturen in Seebruck und Eggstätt sind jetzt auch Andenken an einen großartigen Bildhauer. Die Urnenbeisetzung findet am Freitag, 10. Februar, um 14.30 Uhr in Wallkofen statt.andreas pytlik

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