Bruckmühl – Jesper Munk spielt am Donnerstag, 30. März, in der „Kulturmühle“, Bahnhofstraße 10, in Bruckmühl. Einlass ist um 19 Uhr, von 20 bis 20.30 Uhr macht Malva den Auftakt zum Konzert, nach einer kurzen Pause folgt ihr Jesper Munk. Karten gibt es bei München Ticket, www.muenchenticket.de, sowie Reservierungen für die Abendkasse per E-Mail an kulturmuehle@bruckmuehl.de.
Seit Jesper Munks Debütalbum aus dem Jahr 2013 macht sich der deutsche Singer-Songwriter einen Namen als Multi-Instrumentalist, der neben Blues, Soul und Pop auch Elemente aus Jazz, Punk und dem Chanson in seine Musik einfließen lässt. Munks mittlerweile viertes Album „Taped Heart Sounds“ spiegelt diese Vielseitigkeit wider und überrascht mit frischem eigenem Sound. Das Album besteht aus Interpretationen von Cover-Songs, aufgenommen mit der Band „The Cassette Heads“ und dem Ton-Ingenieur Miles Deico. Taped Heart Sounds präsentiert zwölf Klassiker von Blues bis Rock ’n‘ Roll, allesamt von legendären Künstlern, die Munk beeinflusst und inspiriert haben.
Sie sind aktuell auf Tour. Wie machen Sie sich das Reisen möglichst angenehm? Eigenes Kissen dabei?
Ja, lustigerweise hab ich mein Nackenkissen fast immer dabei. Abgesehen davon hast absolut recht, man muss es entweder mögen, oder gut aushalten können. Ich bewege mich normalerweise irgendwo dazwischen.
Wie sind Sie zu Jazz und Soul gekommen?
Ich hatte das Glück, in einem sehr musikliebenden Haushalt aufzuwachsen. Mein Vater hatte meist ne neue Platte/CD, die er zeigen wollte. Soul, Blues und Jazz waren eher jene Musikrichtungen, welche ich mit meiner ersten Band für mich entdeckt habe.
Vier Alben seit 2013, das ist eine enorme Leistung. Wo nehmen Sie die Inspiration her?
Danke, das ist sehr nett. Ich komme mir eher vor, wie als würde ich mir sehr viel Zeit mit den Alben lassen. Mich fasziniert fast alles, Musik wahrscheinlich am meisten.
Mit Ihrem Auftritt in Bruckmühl geben Sie einer neuen Bühne die Ehre. Warum?
Ich spiele immer auch gerne neue Bühnen und gerade nach dieser schwierigen Zeit ohne Veranstaltungen sollte man diese auch unterstützen.
Mit Ihrer Art der Musik schlagen Sie Brücken zwischen Generationen und Geschmäckern. Welches Feedback erreicht Sie?
Ich höre gerne Feedback von allen Generationen. Jede Person fühlt sich anders, wenn sie etwas hört. Es wird viel theoretisiert in der Kunst, ich denke, Musik verhält sich dagegen oft eher wie ein Geruch, gegen dessen Assoziation sich kaum gewehrt werden kann.
Mit welcher Musikergröße würden Sie gerne einmal jammen?
Jimmy Hendrix, Marvin Gaye, Oliver Ackermann und Little Walter.
Sie spielen eine Vielzahl von Instrumenten. Welche genau?
Man muss dazu sagen, dass keines von mir gemeistert wurde, sondern eher dem Songwriting dient:
– Bass (medium)
– Gitarre (etwas besser)
– Klavier (rustikal)
– Schlagzeug (roh)
Was ist Musik für Sie?
Musik ist unsere erste Sprache und hat daher mein Urvertrauen und Liebe.
Welche Vergleiche können Sie nicht mehr hören?
Jonny Lang, Jake Bugg, Henning Mai.
Sie mixen Musikrichtungen neu zusammen und variieren Ihren eigenen Klang. Was wollen Sie damit sagen?
Meine Musik wurde noch in ihren Kinderschuhen veröffentlicht, daher hat es fast bis jetzt gedauert, dass ich mich in ihr wirklich wohl und zu Haus‘ fühle. Im besten Falle sollte meine Musik Empathie ermutigen und dass wir uns inzwischen nicht mehr wirklich nach Genres richten müssen. Es wäre eine Schande, sich festlegen zu müssen, nur damit es einfacher ist, seine eigene Schublade zu vermarkten.
Was hat sich in über zehn Jahren im Musikbusiness für Sie verändert?
Unser Hauptverdienst als Musikanten ist inzwischen das Live-Geschäft, weil wir durch Streaming-Dienste nur noch einen Bruchteil der Plattenverkäufe erwarten können. Viele machen Musik für Film, Fernsehen oder Werbung, um besser über die Runden zu kommen. Für uns bedeutet es inzwischen sehr viel, wenn ihr nach dem Konzert vorbeikommt und ein T-Shirt oder eine Platte kauft. Um einen fruchtbaren kulturellen Hintergrund zu schaffen/behalten, müssen wir nach den kleineren bis mittelgroßen Bands und Konzerten suchen, sonst gibt es die bald nicht mehr. An dieser Stelle vielen, vielen Dank an alle, die mich bis jetzt unterstützt haben, also auch an Euch. Interview: Silvia Mischi