„Auf dem Weg zu ganz toller Kunst“

von Redaktion

Violinist Lewin Creuz ist neuer Konzertmeister der Innphilharmonie

Rosenheim – Wenn Lewin Creuz, 20 Jahre jung, mit seinem Geigenkasten zur Tür hereinkommt, fegt förmlich ein Wirbelwind durch den Raum – quirlig, voller Temperament und mitreißender Begeisterung. Kein Wunder, dass er vom Orchester der Innphilharmonie Rosenheim mit offenen Armen aufgenommen wurde. „Jede Probe mit ihm ist ein Gewinn“, freut sich Lonika Herzog, Erste Vorsitzende des Vereins.

2003 in Freiburg geboren, hielt Creuz mit zwei Jahren seine erste kleine Geige in Händen.

Mit elf Jahren
bereits Student

„Ich konnte noch kaum stehen“, schmunzelt der inzwischen erwachsene Geiger, der bereits in bedeutenden Konzertsälen wie der Elbphilharmonie, der Liederhalle Stuttgart oder dem Herkulessaal München zu Hause ist. Mit elf Jahren wurde Creuz Jungstudent bei Christian Sikorski an der Musikhochschule Stuttgart, seit dem zwölften Lebensjahr steht er regelmäßig als Solist auf der Bühne und konnte erste Erfahrungen als Konzertmeister sammeln. Spätestens als er mit 14 Jahren mit Paganinis 1. Violinkonzert brillierte, wusste er: „Das ist es, was ich will.“ Paganini, erklärt er, ist zwar virtuos, verwendet mit seinen fröhlichen Melodien aber eine für Kinder verständliche musikalische Sprache. So habe er dieses Konzert in vollen Zügen genossen und frühere Knabenträume vom Astronautendasein waren fortan obsolet. Inzwischen kann Creuz auf zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen zurückblicken und darf eine Meistergeige von Giovanni Pistucci (Neapel 1870) spielen.

„Mein Leben ist, als Solist vor einem Orchester zu stehen oder es als Konzertmeister zu unterstützen“, schwärmt der ambitionierte Künstler. Doch auch Kammermusik begeistert ihn. Seine Schwester Pauline Creuz ist seine ständige und kongeniale Klavierpartnerin. Als Student von Julia Fischer und Christoph Poppen setzt Creuz neben seiner regen Konzerttätigkeit seine Studien fort.

In der Innphilharmonie fühle er sich sehr wohl: „Wir haben uns eine richtig gute Stimmung erarbeitet und es macht viel Spaß“, freut sich Creuz. Das, so ist vom Künstlerischen Leiter Andreas Penninger und von Mitgliedern des Ensembles zu hören, beruht ganz auf Gegenseitigkeit. Creuz arbeitet sehr gern auch mit Laienmusikern: „Der musikalische Spirit, der die Leute überzeugt, kommt nicht nur von der Perfektion, sondern durch die richtige musikalische Einstellung. Dann ist es egal, ob man den einen Strich besser kann oder nicht.“

Ausgleich mit Tanzen
oder Tischtennis

Ausgleich verschafft sich Creuz durch Tanzen, Tischtennis oder Joggen – auch ein Halbmarathon ist da mal drin. „Ich glaube nicht, dass eine tolle Musik entsteht, wenn man nur in der Kammer sitzt“, ist er überzeugt.

Zu erleben ist Lewin Creuz bei den nächsten Konzerten der Innphilharmonie am Samstag, 22. April, um 19 Uhr in der Kirche Christkönig Rosenheim und am Sonntag, 30. April, um 19 Uhr in der Pfarrkirche Kiefersfelden. Auf dem Programm stehen die Paukenmesse von Haydn sowie die 7. Symphonie von Beethoven.

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