Rosenheim/Bad Endorf – Die Volksmusikpflege im Landkreis Rosenheim lädt ein zur Eröffnung der Ausstellung „Georg von Kaufmann und die Volkstanzpflege der 1960er- und 1970er-Jahre“ in Schloss Hartmannsberg (Gemeinde Markt Endorf) um 19 Uhr. „Tanz muss Freude machen“ – dieser Ausspruch vom „Kaufmann Schorsch“ (1907-1974), dem legendären Tanzmeister, steht über der Ausstellung, den vielen Begleitveranstaltungen und über dem Eröffnungsabend. Natürlich sind überlieferte Tanzweisen aus der Region mit Trompete und Klarinette zu hören. Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen.
Schon im Jahr 1992 haben wir im Zusammenwirken vom „Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern“ mit der Familie Georg von Kaufmann und dem Holzknechtmuseum Ruhpolding-Laubau eine Ausstellung zu diesem Thema gestaltet. Dankenswerterweise hat der Bezirk Oberbayern dem Landkreis Rosenheim die damaligen Ausstellungstafeln und weitere Materialien zur Verfügung gestellt. Diese werden ergänzt durch viele Leihgaben von Volksmusikfreunden und Dokumenten aus der aktuellen Feldforschung in den Landkreisen Traunstein und Rosenheim.
Die Ausstellung schlägt in vier Räumen einen großen Bogen von Kiem Pauli und Kurt Huber über die 1950er- Jahre (Wastl Fanderl und Annette Thoma), die Persönlichkeit von Forstmeister Georg von Kaufmann, seine Tanzsammlung in den Dörfern der Region, die Volkstanzkurse und Tanzfeste bis hin zu den kunstvoll gestalteten Tanzzeichen.
Am Aufbau und der inhaltlichen Ausrichtung haben sich viele Volkstanzfreunde und Musikanten aus dem Landkreis beteiligt. Besonderer Dank gebührt den Mitgliedern vom „Förderverein Volksmusik Oberbayern“, ebenso der „Umwelt-, Kultur- und Sozialstiftung im Landkreis Rosenheim“ und der „Sparkassenstiftung Zukunft für den Landkreis Rosenheim“. Die Ausstellung ist bei freiem Eintritt jeden Sonntag von 2. April bis 11. Juni am Nachmittag geöffnet, manchmal auch schon am Vormittag, aber auch bei Veranstaltungen. Das Oberbayerische Volksblatt wird über die Öffnungstermine und die Begleitveranstaltungen informieren.
Die Ausstellung umschließt einen Zeitraum von gut 60 Jahren, zeigt die Anfänge der Volkstanzbewegung in unserer Region und einige Akteure (Sammler, Tanzmeister, Tanzlmusiker, Veranstalter, Tanzkreise und andere). In Begleitveranstaltungen sind die Besucher aller Altersschichten zum Mitsingen, Tanzen und Zuhören eingeladen. Bei Zeitzeugengesprächen fragen wir „Woast as no?“ – und kompetente Vortragende und Gewährsleute berichten über ihr Wissen. Zum Abschluss werfen wir zum Thema „Quo vadis Volkstanz?“ einen Blick in die Zukunft.
Gerade der Landkreis und die Stadt Rosenheim waren unmittelbar und umfangreich an den Anfängen und der Ausbreitung der Volkstanzbewegung beteiligt und geben bis heute wichtige Impulse.
Deshalb nimmt die Ausstellung bewusst Bezug auf Orte, Personen und Institutionen in der Region. Leihgaben und Gewährspersonen kommen zum Beispiel aus Flintsbach, Ostermünchen, Bad Aibling, Hittenkirchen, Rimsting, Nußdorf, Frasdorf, Kiefersfelden, Söchtenau, Großkarolinenfeld, Eggstätt, Wasserburg, Bruckmühl und Rosenheim.
Schon am Palmsonntag, 2. April, ist der nächste Besuchstermin in Hartmannsberg: Von 14 bis 18 Uhr ist die Ausstellung geöffnet. Musikanten, die gern in der Ausstellung spielen wollen (Gema-frei) melden sich bitte bei der Kreisvolksmusikpflege Rosenheim (Friedrich-Jahn-Straße 3, 83052 Bruckmühl, per Fax 08062/7767505, unter Telefon 0172/8516444 (Anrufbeantworter), per E-Mail an ernst.schusser@heimatpfleger.bayern). Um 15 Uhr gibt es eine Führung durch die Ausstellung. Der Eintritt ist frei. Ernst Schusser