Prien – Elisabeth Balwé-Staimer (1896 – 1973) ist anlässlich ihres 50. Todestages im Heimatmuseum Prien eine Sonderausstellung mit 28 ihrer großformatigen Aquarelle gewidmet. Die Malerin zählt zweifelslos zu den ganz großen Künstlerinnen der Künstlerlandschaft Chiemsee. Als Schülerin von Karl Caspar fand sie zu einem unverwechselbaren Stil, der sich vor allem in der Farbe ausdrückt. Diese ist Grundakkord für Licht und Schatten, für das Wesentliche, für ihre Liebe zu den Menschen und zu den einfachen Dingen des Lebens.
In eine ganz andere, weiter zurückliegende Zeit führt die gleichzeitig gezeigte Studioausstellung „Sechs frühe Lithographien vom Chiemsee“ mit Arbeiten von Friedrich Wilhelm Doppelmayr (1776 bis 1845), der ab 1808 Landgerichtsassessor in Rosenheim war. Auf seinen Wanderungen durch das Gericht entstanden zahlreiche Studienblätter mit Ansichten aus Rosenheim, dem Inntal und dem westlichen Chiemgau. Früh widmete er sich auch der neuen Technik der Lithographie. Vom Chiemsee entstand um 1815 eine Reihe von sechs bedeutenden und äußerst seltenen lithographischen Ansichten, die nun seit 2022 vollständig in der Kunstsammlung der Marktgemeinde Prien vorhanden sind und in der Ausstellung in Verbindung mit einigen zeichnerischen Blättern des späteren Nördlinger Bürgermeisters gezeigt werden. Die beiden Ausstellungen dauern bis Sonntag, 16. Juli. Geöffnet ist das Museum von Dienstag bis Sonntag, von 13 bis 17 Uhr auch an Feiertagen.