Bad Endorf – Die Ausstellung „Georg von Kaufmann und die Volkstanzpflege in den 1960er- und 1970er-Jahren“ in Schloss Hartmannsberg ist der Treffpunkt vieler Volksmusikfreunde und Besucher. Am morgigen Sonntag ist die Ausstellung der Kreisvolksmusikpflege Rosenheim von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die Besucher können sich selber durch die Räume mit alten und neuen Bildern, mit Vitrinen voller Exponate und Noten bewegen, sich an Tondokumenten erfreuen oder über die Eintrittszeichen zu den Volkstanzabenden staunen.
Daneben gibt es an diesem Sonntag auch noch weitere Angebote, die das Ausstellungsthema „Volkstanz“ weiterführen. Um 11 Uhr kommen Besucher aus Dachau und München und erzählen über die Volkstanzpflege in ihrer Heimatregion: Heinz Neumaier hat viele Dokumente dabei, die veranschaulichen, wie sein Vater und vor allem seine weitum durch Rundfunksendungen bekannte Schwester Hedi Heres den Volkstanz im Dachauer Land belebten. Um 14 Uhr gibt es eine Führung durch die Ausstellung.
Da erfahren die Besucher von Ernst Schusser „Hintergründiges“ zu den Persönlichkeiten, Tanzlmusiken, Volkstanzkursen und Volkstanzabenden – und natürlich über den „Kaufmann Schorsch“. Zusammen mit seiner Frau Marianne hat er nicht nur die Volkstanzbewegung im Landkreis Rosenheim angestoßen, sondern auch Notenhefte mit Instrumentalstücken für die nach dem Krieg in den 1950er-Jahren neu aufkommende „Stubenmusi“ herausgegeben.
Um 15 Uhr erklingen dann einige im Landkreis Rosenheim überlieferte Tanzmelodien und Lieder. Die Besucher sind zum Mitsingen und Mittanzen eingeladen. Wer will, kann auch sein Instrument mitbringen. Gerade in den Orten des Rosenheimer Landes gibt es viele wichtige Lied- und Tanzaufzeichnungen, zum Beispiel in Prien, in Au bei Aibling, in Ostermünchen, Oberaudorf oder in Aschau im Chiemgau und im ganzen Inntal bis Wasserburg. Natürlich können die Besucher auch wieder das Buch über die alten Volkstheater in München als Geschenk mitnehmen, wo schon im 19. Jahrhundert Tänze und Lieder eine wichtige Rolle spielten.
Am Pfingstsamstag, 27. Mai, lädt die Kreisvolksmusikpflege im Rahmen der Ausstellung zu einem Nachmittag ein: Von 13 bis 17 Uhr gibt es geistliche Volkslieder zum Mitsingen in Schloss Hartmannsberg. Mit den religiösen und besinnlichen Volksliedern soll in besonderer Weise auch an die Pfingstgeschichte erinnert werden: Gott stärkt die Menschen in schwieriger Lage und im Alltag mit neuer Kraft. Sein Geist gibt Mut und Hoffnung in allen Lebenslagen – das hat auch Georg von Kaufmann (1907 – 1972) in seinem Leben und mit seiner Familie als evangelischer Christ immer wieder erfahren. Davon handeln auch einige Gedanken in seinen Briefen.
An diesem Nachmittag der Reihe „Das geistliche Volkslied das Jahr hindurch“ lernen die Teilnehmer viele einfache Lieder kennen, die Eva Bruckner zu Themen in den Monaten Juni bis September ausgesucht hat.
Bitte melden Sie sich zu diesem Nachmittag an bei ernst.schusser@heimatpfleger.bayern (Telefon mit Anrufspeicher 08062/ 8078307, Post: Friedrich-Jahn-Str. 3, 83052 Bruckmühl). Der Eintritt ist frei, die Teilnehmer erhalten viele Liederblätter und Hefte zum Mitnehmen und Selbersingen. ernst schusser