Barocke und zeitgenössische Schätze

von Redaktion

Festlich strahlendes Konzert mit dem Kammerorchester Sinfonia Aschau

Aschau – Mit zahlreichen barocken Schätzen und zeitgenössischen Kompositionen wartete das Kammerorchester Sinfonia Aschau unter der Leitung von Rupert Schäffer beim diesjährigen 29. Konzert in der Aschauer Pfarrkirche auf. Robert Stufler, dem Initiator, Veranstalter, Komponisten und Kontrabassisten der Sinfonia Aschau, war es wieder einmal auf unnachahmliche Weise gelungen, ein abwechslungsreiches Programm mit sowohl kleiner kammermusikalischer Besetzung als auch in größerem Ensemble zusammen zu stellen.

Viel Konzentration
abgefordert

Festlich-strahlend, das wohl, aber auch ein sehr üppiges, reichhaltiges Programm, das nicht nur den Mitwirkenden, sondern auch dem Zuhörer viel Konzentration abverlangte. Barocke Perlen – sei es das Orchestertrio B-Dur von Johan Stamitz (1717-1757), das Konzert in F-Dur von Georg Philipp Telemann (1681-1767), bei dem sich Rupert Schäffer, Bernhard Lorenz und Rente Birner solistisch hervortaten, oder das Konzert in G-Dur Nr 6 von Giovanni Battista Cirri (1724-1808), bei dem Goetz van der Bey am Cello als Solist glänzte – boten die Musiker wohlfein und austariert in Dynamik und Zusammenklang an.

Beim „Menuett“ aus dem Quintett in A-Dur KV 581 von W. A. Mozart (1756-1791) bewiesen Josef Schlemer (Klarinette), die beiden Geiger Bernhard Lorenz und Rupert Schäffer, Manfred Kronstaller (Viola) und Götz van der Bey (Cello) musikalisch-anmutig tänzerische Heiterkeit. Kontrast dazu gab es dann mit Reynaldo Hahns (1874-1947) „A Phydile“: Ein Gesangsstück, das Robert Stupfer für Klarinette, Streicher und Orgel eingerichtet hatte und das pastoralengleich durch das Kirchenschiff schwebte. Doch nicht nur Instrumentalwerke, sondern auch vierstimmiger Gesang waren zu hören.

Im Kyrie in d-Moll von Johann Ernst Eberlin (1702-1762) spürte man deutlich den Ruf nach Erbarmen. Auch bei der Kleinen Messe in G-Dur, komponiert von Christine Klinger (geb. 1963), stand die Bedeutsamkeit der Liturgie im Mittelpunkt. Wunderbar waren die formschönen, prägnanten, eindrücklichen und eingängigen A-cappella-Melodien, die Martina Bindl und Irmingard Schütz (Sopran), Christine Klinger und Monika Wallner-Grutsch (Alt), Rupert Schäffer (Tenor) und Klaus Maier (Bass) im Kyrie, Sanctus und Agnes Dei mit transparenten und klaren Stimmen darboten. Kantig, bisweilen a rhythmisch und ständig Tonarten wechselnd, herausfordernd dann „Der Ruf nach Gott“, komponiert von Robert Stufler (geboren 1937).

Da nahm es nicht Wunder, dass man die Konzentration der Instrumentalisten und Sänger hörbar spürte. Und doch war „der Ruf nach Gott“ ein einnehmendes Werk, das mit einem Lobpreis und dem „Halleluja“ in beinahe klassischer Manier endete.

Lebhafter
Impetus

Mit der Kantate „Alles, was ihr tut“ von Dietrich Buxtehude (1637-1707) endete das Konzert. Vor allem in der Schlussfuge sorgten die Sinfonia Aschau, die Sänger und die stets einfühlsam an der Orgel agierende Barbara Sommer für strahlenden Glanz und lebhaften Impetus. Da brauchte es keine Zugabe, das „alles was ihr mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen Jesu und danket Gott und dem Vater durch ihn“ war mit seinem grandiosen Zusammenklang und seiner barocken Pracht nicht zu überbieten.

Artikel 5 von 9