Neubeuern – Das 1990 gegründete Trio di Parma genießt einen hervorragenden Ruf und wurde bereits mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht. Im Schlosssaal von Neubeuern spielten Ivan Rabaglia (Violine), Enrico Bronzi (Violoncello) und Alberto Miodini (Klavier) F-Dur Trio Nr. 2 op. 80 von Robert Schumann und nach der Pause das „Erzherzog-Trio“ Nr.7 in B-Dur op. 97 von Beethoven.
Mit Schwung und Energie brachten die drei Musiker den Kopfsatz des Schumann-Trios zu Gehör. Das forsch bewegte erste Thema bildete zum vom Klavier vorgestellten kantablen zweiten Thema einen klangschönen Kontrast. Lyrischen Zauber verströmte das dritte Thema, in dem das Cello wunderbare melodische Passagen erklingen ließ.
Herb und etwas dominant klang das Cello zu zarten Akkordtriolen des Klaviers im zweiten Satz. Berührend war die rhythmisierte absteigende Tonleiter der Violine. Der dritte, ebenfalls langsame Satz besaß einen träumerisch elegischen Ausdruck, den das Trio di Parma mit viel Einfühlung und Perfektion interpretierte. Wild und zerklüftet erklang schließlich das Finale mit seinen mannigfaltigen, reichen Figurationen.
Eine Sternstunde der Kammermusik durften die Zuhörer mit dem Erzherzog-Trio von Beethoven erleben. In seinem vorletzten Trio zieht der Komponist gleichsam die Bilanz aller kammermusikalischen Errungenschaften dieser Gattung.
Selten hat man das Werk inniger, melodischer und leidenschaftlicher gehört als in der Interpretation durch das Trio di Parma. Das vom Klavier eröffnete Allegro moderato mit seinem zum Nachsummen animierenden liedhaften Thema erklang voller zauberischer Poesie. Zwei weitere Themen, ein tänzerisch anmutendes und ein dynamisches, vervollständigten diesen Satz zu einem betörenden Klangwunder. Schön anzuhören waren die duftigen Triller und Pizzicati der Streicher. Der Cellist spielte in diesem Satz auch mimisch mit großer Leidenschaft und Hingabe.
Elegant wirkte das Scherzo, das von tänzerischer Ausgelassenheit und großer Kantabilität geprägt war. Zu Herzen ging das schlichte Gesangsthema im Allegro moderato, dessen bizarre rhythmische Verzahnungen und Sprünge das Trio di Parma virtuos meisterte. Nach der stürmischen Schlusskadenz spendete das Publikum den Musikern für die brillante Aufführung enthusiastischen Beifall.
Als Zugabe spielte das Trio di Parma noch das freundlich bewegte Allegretto aus Beethovens Klaviertrio Nr. 2 op. 70 . Georg Füchtner