Oberaudorf – Das Luegstock-Festival bot zum zehnten Jubiläum eine abwechslungsreiche Mischung verschiedener Musik-Richtungen und ein buntes Programm für die ganze Familie.
Wie immer am ersten Tag des Festivals am Luegstein-See zogen dunkle Wolken auf. Doch Festival-Besucher sind ein besonderes Publikum und haben auch bei strömendem Regen beste Laune. So tanzten bereits bei Damion Lee aus Wien mehrere hundert Fans zu einer Mischung aus Pop und Rap. Wem es zu nass wurde, konnte in das blaue Zirkuszelt flüchten, ein neues Highlight zur Jubiläumsausgabe.
Abwechslungsreiches
Begleitprogramm
In den zehn Jahren seines Bestehens hat sich das Luegstock-Festival in der Festival-Welt etabliert, die Bands sind wie Sebastian Kretz aus Regensburg schon fast Stars in der Musikszene und mit Songs wie „Genieß das Leben“ beinahe hitverdächtig. Und trotz des anfänglichen Regenschauers gab es allen Grund, das Festival zu genießen.
Zehn Jahre – zehn Bands, die alle einen einstündigen Auftritt absolvierten. Dazwischen Auf- und Umbau, Soundcheck und Zeit, sich zu unterhalten, zu trinken, zu essen. Auch was die Kulinarik und das Getränke-Angebot betrifft, haben sich die Macher einiges einfallen lassen. Frisch zubereitet gab es Burger, Gyros, Asia-Nudeln und Crêpes, Cocktails und Kaffee.
Man konnte es sich gemütlich machen auf Paletten-Lounges oder Bierbänken oder ein kurzes Bad im See nehmen. Dazu gab es ein witziges Begleitprogramm wie zum Beispiel Bier-Yoga und Bier-Pong, das regen Anklang fand. Wer wollte, bekam einen Glitzereffekt ins Gesicht, Haar oder auch in den Bart und die Kinder konnten sich schminken lassen.
Frinc aus Wien verspricht „Musik aus dem Paradies“, Pop versetzt mit Nuancen von Afrobeat, Reggae und World Music mit deutschen Texten. Good Vibrations für die Festival-Gäste, die schön langsam in Fahrt kamen. Mit der letzten Band am ersten Tag „Erwin und Edwin“ wurde es dann etwas lauter und mit viel Blech-Gebläse und Wiener Schmäh endete der Abend leider wieder bei strömendem Regen.
Wer auf dem Pop-up-Camping-Areal am Sportplatz einen der hundert Plätze ergatterte, rieb sich am Samstag wohl erst einmal die Augen.
Bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel eröffnete „Orangensaft“ aus Rosenheim den Band-Reigen. Die drei Musiker Simeon Welte, Michael Hammerl und Florian Bräu bieten eine Mischung aus Funk, Rap und Pop, immer gepaart mit frisch gepressten frechen Texten und einer entsprechenden Bühnenpräsenz. Die Band hatte sich beim Contest im Frühjahr das Ticket für das Luegstock-Festival gesichert und war der Anfang des Sommermärchens am Luegstein-See. Aber auch am Samstag galt: jede Stunde eine andere Band. Und fünf standen noch aus! Eine besser als die andere.
Briada, Tigermilch, Mola, Jimmy and the Goofballs, Shantel – jeder Band hätte man gerne länger zugehört, aber da hätte das Luegstock-Festival eine Woche dauern müssen, was aber auch nicht falsch gewesen wäre.
Stefan Hantel, bekannt als Shantel, ist bekannt für seinen Gipsy-Sound und der Mischung aus Balkan-Musik mit Elektronik-Beats. Da hielt es bei „Disko Partizani“ niemand mehr auf Bier-Bänken oder Lounge-Kanapees, da tanzten alle mit. Denn das ist auch das Schöne an den Festivals, man kann tanzen, wie man will, alleine, zu zweit, mit allen und auch absolute Nicht-Tänzer fangen an, ihre Hüften zu schwingen.
Viele
freiwillige Helfer
Nun stand der zunehmende Mond sichelförmig am Nachthimmel, die Luegsteinwand leuchtete und ein wunderbares Festival ging zu Ende. Hoffentlich nicht zum letzten Mal.
Denn, so Tobias Hainer, Vorsitzender vom Veranstalter Luegstock e.V. waren die Besucherzahlen zwar gut und die Stimmung super, aber ob es den finanziellen Aufwand des Jubiläumsfestivals decke, könne man noch nicht sagen. Ja, es wäre jammerschade um diese wunderbaren Tage am See, die den Kulturpreis des Landkreises wirklich verdienen.
Das Luegstock-Festival ist in den zehn Jahren seines Bestehens erwachsen geworden. Aus der viel zitierten verrückten Idee wurde ein Festival mit professioneller Organisation, gepaart mit viel Liebe und Kreativität von freiwilligen Helfern aus Oberaudorf, ohne die eine solche Veranstaltung nicht möglich wäre. Bitte nicht aufgeben!