Zum Nachdenken über Künstliche Intelligenz anregen

von Redaktion

Katalin Zsigmondy, August Zirner und Ulrike Stortz warten in der Werkstatt in Rimsting mit „Fliegenden Fragen“ auf

Rimsting – Katalin Zsigmondy (Dramaturgie und Sprache), August Zirner (Querflöte und Sprache) und Ulrike Stortz (Geige und Sprache) werden am Sonntag, den 16. Juli, mit einem neuen Programm im Atelier Feuchtmeir in Rimsting aufwarten. Sie wollen ihre Zuhörer mit Musik und Texten zum Nachdenken anregen. In dem Programm geht es um „Fliegende Fragen“ im Umfeld von KI. Geht es um Risiken und Chancen der neuen Technologien?

Mitnichten, sagen die beiden Schauspieler Katalin und August Zirner: „Wir versuchen, uns den neuen Realitäten auf künstlerische Art anzunähern.“ Bei einem Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen auf der Terrasse im Wohnhaus bei Prien haben die beiden viel zu erzählen. Was ist wichtig am Menschsein? Dieser Frage will das Trio mit Texten von Franz Kafka, Rainer Maria Rilke, Siri Hustvedt und Ijoma Mangold und vielen anderen mehr nachgehen. Gemeinsam haben sie schon einige literarische Projekte gestaltet. Dieses Mal geht es um das Menschsein, das Unkünstliche versus KI, die ja immer nur mit dem Material reagieren kann, das ihr eingespeist wurde – also nie gegenwärtig und nie persönlich, meist aus einer Summe verschiedenster Daten. August Zirner an der Querflöte und Geigerin Ulrike Stortz wollen zwischen den Texten unter anderem „Bartok-Duos für zwei Violinen“ er-improvisieren. Das gemeinsame Musizieren, das Improvisieren geschieht spontan, sagt August Zirner. KI kann aber auch ein gutes Werkzeug sein. Man müsse sich ganz sachlich mit der Technik beschäftigen, alles gehe ja so irrsinnig schnell. Sie wollen weder das Für und Wider an dem Abend diskutieren noch Zukunftsvisionen malen. Sondern mit Gedichten, philosophischen Texten und Musik die Zuhörer dazu „einladen, dem Neuen interessiert zu begegnen, sich verwirren zu lassen, zu lauschen, zu lachen und nachzudenken.“ August Zirner zitiert den schwedischen Schriftsteller Lars Gustafson (1936-2016), der von sich gesagt hat, dass er dazu neige, sich als einen Philosophen zu betrachten, der die Literatur zu einem seiner Werkzeuge gemacht hat.

Und so will es das Trio bei der Vorführung auch halten: „Mit Literatur und Musik den Fragen unserer Zeit nachgehen und miteinander kommunizieren.“ Und schon ist das Paar beim Thema Kommunikation. Dazu gehört auch, dass man sich streiten kann. In jedem Gespräch ist es wichtig, seine ungeteilte Aufmerksamkeit dem Gesprächspartner zur Verfügung zu stellen. „Beim Blick aufs Handy geht die Wahrnehmung häufig verloren.“ August Zirner stimmt dem zu, wendet aber ein, dass das Handy als Werkzeug sinnvoll ist. Damit könne man blitzschnell Wissen nachschlagen. Und schon kommen den beiden neue Gedanken. Braucht man mehr künstliche Freunde? In der Zeit habe sie einmal einen Artikel darüber gelesen, in dem es hieß, dass je besser lernende Maschinen uns Menschen kennen, desto mehr profitieren wir von ihrer Intelligenz. Er erinnert sich an den Film „Her“ von und mit Joaquin Phoenix, in dem der Hauptdarsteller, verliebt in die Computerstimme (gesprochen von Scarlet Johansson), schließlich erkennt, dass er nicht der einzige ist, zu dem SIE spricht. Die KI sei ein weites Feld, ein Wahnsinnsthema, über das so viel geschrieben sei, sagt er. Sie wendet ein, dass man genau hinschauen und nachfragen müsse. Man dürfe nicht alles hinnehmen, was über KI an Informationen geboten wird. Viele fliegende Fragen also, mit denen das Trio „musikalisch-poetisch unterwegs mit er, sie, es, KI“ sein wird. Ein Abend zum Genießen, aber auch zum Nachdenken. Elisabeth Kirchner

Wann und wo?

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