Rosenheim – Das ist auf „Neudeutsch“ ein „Hingucker und Mitmacher“: Ganz einfach stehen zwei Sänger mit ihren Instrumenten in der Fußgängerzone und laden die Kinder und Erwachsenen zum Mitsingen ein! Was in der heutigen Zeit exotisch klingt, war in früheren Generationen ganz normal: Kinder haben mit den älteren Leuten in ihrem Umfeld mitgesungen und damit ganz nebenbei ein eigenes Repertoire an Liedern aufgebaut – Lieder, die Kindern und Erwachsenen miteinander Freude machen.
Das kann auch in der Gegenwart klappen. Grade das Lied „Beim Bimperlwirt, beim Bamperlwirt“ hat dies gezeigt. Eigentlich ist es ein Wirtshauslied und geht weiter mit „da kehrn die Lumpen ein. Und wenn ma a koa Geld net ham, so wolln ma lustig sein!“ – In ganz Bayern waren wohl diese und ähnliche Texte bekannt, das Wirtshaus hieß unterschiedlich, die Einkehrer auch.
Im Jahr 1991 haben Eva Bruckner und ich in kindgemäßer Abwandlung der Melodie und der Wirtshaustexte fast einen „Schlager“ für das Singen mit Kindern daraus gemacht. Entweder kehren beim Bimperlwirt alle Figuren vom Kasperltheater ein – oder die Mitsänger, ob jung oder alt, die dann ihre Lieblingsspeise und ein Getränk bestellen. Das gibt eine richtige Gaudi und das gemeinsame Singen und Gestalten macht Freude. So geht aktuelle Volksmusik, direkt und nahe an den Menschen.
Auf Einladung der Firma Bensegger machen wir mit unserem Projekt „Kinder singen gern!“ auch in Rosenheim Station. Mit den kleinen und großen Passanten in der Fußgängerzone nahe dem Mittertor singen wir am morgigen Samstag von 11 bis 13 Uhr bei jedem Wetter auf der Straße vor dem Ladengeschäft Bensegger ganz einfache Lieder, die Kindern und Erwachsenen Freude machen.
Bei diesem generationenübergreifenden Erlebnissingen geht es lustig zu, wie zum Beispiel beim Lied über den „Gickerl“, der von sich behauptet: „Bin i net a schena Hoh? – Kikerikiki!“. Die Mitsänger und Zuhörer kehren natürlich mit ihren Lieblingsessen und Getränken auch beim fiktiven „Bimperlwirt“ ein.
Oder sie gehen mit Mama und Papa, Oma und Opa, Onkel und Tante und anderen Freunden und Bekannten auf das demnächst beginnende Rosenheimer Herbstfest – natürlich mit dem Lied „Wenn der Vater mit der Mutter auf das Volksfest geht“ und vielen Überraschungen!
Natürlich singen wir auch die seit Generationen bekannten deutschen Kinderlieder wie „Ein Männlein steht im Walde“ oder „Kuckuck, Kuckuck ruft’s aus dem Wald“. Das Projekt „Kinder singen gern!“ will zum ganz einfachen, nicht perfekten Singen mit Kindern einladen, zum Beispiel in der Familie oder im Bekanntenkreis. Es wird getragen vom „Förderverein Volksmusik Oberbayern e.V.“ mit Sitz in Bruckmühl (Pfarrweg 11, 08062/ 8078307, E-Mail an ernst. schusser@heimatpfleger. bayern).
Die Leser der OVB-Heimatzeitungen sind herzlich eingeladen, zuzuhören und mitzusingen. Liederblätter des Projekts „Kinder singen gern!“ liegen zum Selbersingen oder zum Weitergeben kostenlos aus.
Wir freuen uns auf viele Mitmacher. Und immer wieder singen wir dann: „Wer is heit do? Wer is denn heit zum Singa do?“ – Wer will, den begrüßen wir auch mit einer Strophe, wie zum Beispiel den „Opa Rudi“ voriges Jahr. ernst schusser