Duo begeistert Publikum in Stephanskirchen

von Redaktion

Zwei musikalische Seelen im Gleichtakt – Benno Panhans und Kathrin Engel gemeinsam auf der Bühne

Stephanskirchen – Im fast ausverkauften Antrettersaal in Stephanskirchen war eine außergewöhnliche musikalisch-tänzerische Darbietung zu erleben. Der 15-jährige Preisträger nationaler und internationaler Wettbewerbe, Kulturförderpreis-Träger 2022 und Jungstudent am Pre-College Mozarteum Salzburg, Benno Panhans, und die Flamenco-Tänzerin und -lehrerin Kathrin Engel entführten das Publikum auf eine Reise voller Leidenschaft und Virtuosität.

Von Isaac Albéniz – drei Sätze aus der Suite española op. 47 – über Astor Piazzolla „Winter“ und „Sommer“ aus dem Zyklus „Cuatro Estaciones Porteños“, Francisco Tárrega „Recuerdos de la Alhambra“, Mario Castelnuovo-Tedesco „Capriccio Diabolico“, Roland Dyens „Tango en Skai“ bis zu „Sevillanas Populares“ von Paco de Lucia reichte das Programm, das Panhans mit Virtuosität und einer profunden Musikalität auf seiner Voigt-Gitarre darbot. Kronjuwelen des klassischen Gitarrenrepertoires funkelten neben Tango Nuevo und Flamenco-Reminiszenzen um die Wette. Die tänzerischen Elemente steuerte Engel bei. 1984 begann sie nach jahrelangem Ballettunterricht ihre Flamenco-Ausbildung bei Gonzales Reyes in München. Später lernte sie in Sevilla und Madrid. Unter der Regie von keinem Geringeren als Carlos Saura tanzte sie in der Oper „Carmen“ am Staatstheater Stuttgart. Engel lebt in der Nähe von Barcelona, wo sie Flamenco unterrichtet und neue Kreationen auf die Bühne bringt, in denen Flamenco auch mal mit afrikanischen Rhythmen, klassischer oder Popmusik gemischt wird.

Alle Choreografien des Abends stammten von ihr. Auch oder gerade weil ihr tänzerischer Hintergrund vornehmlich aus Flamenco besteht, stellten sie eine kongeniale Ergänzung zur spanischen Hochromantik Tárregas, den impressionistischen Anklängen bei Albéniz, in frühlingsgrünem Kleid bei „Sevilla“, wie auch den Tangos dar. Zu Piazzollas „La Muerte del Angel“ erfand sie ihre eigene Geschichte. „Dos Almas al Compas“ titelten spanische Medien nach einem Konzert der beiden, das im November des vergangenen Jahres in der Nähe von Barcelona stattfand. Und genau das war auch hier zu erleben: Zwei musikalische Seelen im Gleichtakt.

Das Zusammenspiel von Panhans und Engel war präzise, die Bühnenpräsenz spektakulär. Thomas Kraus führte kenntnisreich durch das Programm, verflocht Hintergrundwissen mit Anekdoten, und sorgte in der letzten Moderation für eine Überraschung, indem er sich als Panhans’ Gitarrenlehrer outete, der an diesem Abend auf der Bühne die sechsjährige Gitarrenausbildung bei ihm „offiziell“ beendete. „Leinen los, Benno, wir haben alles erreicht, was nur möglich war. Jetzt ist es Zeit für dich, neue Inspirationen zu suchen“.

Kraus begrüßte als seinen Nachfolger den mexikanischen Stargitarristen Cecilio Perera im Publikum, bei dem Panhans am Mozarteum studiert. Solo ist Panhans zum ersten Mal im Rahmen eines abendfüllenden Programms am Freitag, 22. September, in Schloss Hartmannsberg zu erleben, präsentiert vom Kulturreferat des Landkreises Rosenheim. „Das Konzert von Benno Panhans und Kathrin Engel war einfach unfassbar“, schwärmte ein begeisterter Fan nach der Show. „Die Musik und der Tanz haben mich tief berührt und eine unglaublich intensive Stimmung erzeugt. Ich konnte förmlich die Leidenschaft in der Luft spüren.“

Artikel 6 von 9