München/Rosenheim – Der Hauptpreis des Bayerischen Bibliothekspreises 2023 geht an die Stadtbibliothek Rosenheim, den Sonderpreis erhält die Stadtbücherei Bad Aibling. Das gaben Kunstminister Markus Blume und die Vorsitzende des Bayerischen Bibliotheksverbandes, Dr. Ute Eiling-Hütig, gestern in München bekannt.
Kunstminister Markus Blume betont: „Die diesjährigen Preisträger zeigen: Bibliotheken sind literarische Schatzkammern und lebendige Zentren der Gemeinschaft: Sie verbinden Menschen, schaffen Inspiration und bereichern das städtische Leben mit unendlichen Möglichkeiten.“ Durch vielfältige innovative Angebote – von analog bis digital, für zu Hause oder vor Ort – seien die Bibliotheken gesellschaftliche Impulsgeber und Orte der Begegnung.
Dr. Ute Eiling-Hütig, Vorsitzende des Bayerischen Bibliotheksverbandes, ergänzte: „Medientempel, Kommunikationsort, Lernort, Kultureinrichtung – unsere Bibliotheken sind vielseitig. Sie sind Kommunikationszentren mit hoher Aufenthaltsqualität in den Innenstädten. Mit freiem Zugang zu Information und Wissen bieten uns Bibliotheken ein hohes Gut, das wir in dieser herausfordernden Zeit sehr zu schätzen wissen.“ Mit dem Bayerischen Bibliothekspreis wolle man die wertvolle Arbeit und das große Engagement sichtbar machen.
Die Stadtbibliothek Rosenheim ist laut Fachjury ein Kommunikationszentrum in zentraler Innenstadtlage mit hoher Aufenthaltsqualität auf allen Etagen sowie hochwertiger und innovativer Ausstattung. Sie zeichne sich weiter mit einem differenzierten alters- und zielgruppenspezifischen Angebot im Bereich der Leseförderung aus. Überzeugend sei zudem das Projekt „StadtLeben“, durch welches die Stadtbibliothek Rosenheim viele neue Kooperationspartner gewinnen und sich als Impulsgeber für die Innenstadtentwicklung etablieren konnte. Die Jury hob zudem den Social-Media-Auftritt lobend hervor.
Die Stadtbücherei Bad Aibling überzeugte die Jury mit ihrem jahrelangen Einsatz gegen Ausgrenzung und ihrer Schwerpunktsetzung auf aktuelle gesellschaftliche Themen, was sich in Veranstaltungen, Lesungen und einem entsprechenden Medienbestand widerspiegele. Die Stadtbücherei war ferner maßgeblich an der Gründung und Organisation der Max-Mannheimer-Kulturtage beteiligt, die seit 2018 jährlich stattfinden und sich einen überregionalen Namen gemacht haben.
Auch punktete die Stadtbücherei mit ungewöhnlichen Aktionen wie beispielsweise einer Kooperation mit einer Berufsintegrationsklasse. In diesem Rahmen schnitt der „Vorlesefriseur“ Danny Beuerbach in der Bücherei Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund die Haare, während sie Texte in ihrer Heimatsprache vorlasen.
Der Hauptpreis, dotiert mit 10000 Euro, wird für ein innovatives Bibliotheksangebot, der Sonderpreis, dotiert mit 5000 Euro, für einzelne zukunftsweisende Bibliotheksvorhaben vergeben.