Hart/Chieming – Was war denn das bitte für ein supergenialer Abend mit den „Fäaschtbänklern“ und „Baam Brass“? Die Fans strömen in Scharen herbei und freuen sich auf einen fröhlich-ausgelassenen Abend.
Den Anheizer gibt eine junge Band mit Musikern aus dem Chiemgau und dem Rupertiwinkel. „Griaß eich God. Mia san Baam Brass und deafan iatz ungefähr a Stund für eich spuin“, verspricht Frontmann Pius Bauer. Dabei ist „spuin“ eine rechte Untertreibung. Stefan Fenninger, Thomas Fuhrmann und Sebastian Kiefersbeck servieren mit ihrem „Chef“ eine fetzige Mischung aus Brass, Rock, Pop, Reggae, Blues und Volksmusik. Seit etwa einem viertel Jahr gehört Wasti Wallner zu BB. Für ihn ist es quasi ein echtes Heimspiel und er passt perfekt in die Band. Zumal auch er wie alle anderen mehrere Instrumente beherrscht, so- dass sich die Art und Weise der Musik auch durch das Tauschen der Rollen laufend ändert. Die Texte sind – natürlich auf Bairisch und aus den eigenen Federn. Die schmissigen Lieder haben so originelle Titel wie „Oachkatzal“, „Gummara“ und „Schmai“ (gerne im Bayerisch-Lexikon nachschlagen).
Die Fäaschtbänkler toppen alles bisher in Hart Gesehene, was freilich die erfahrenen Fans nicht verwundert haben dürfte. Zu später Stunde blickt man in ausnahmslos strahlende Gesichter und immer wieder ist zu hören: „Was war das für ein Wahnsinn. Unfassbar was die Fäaschtbänkler da alles machen!“ Sie sind Tausendsassas auf allen Gebieten, die ihre Kunst betreffen. Neun Alben haben die Schweizer bereits veröffentlicht und in den DACH-Staaten damit auch beachtliche Chartplatzierungen eingefahren. Bespielt haben sie schon große Festivals wie „Woodstock der Blasmusik“ und die „Brass Wiesn“.
Mehr als 3500 Besucher sind teils von weit her angereist, um die Fäaschtbänkler zu sehen. Mit dem Hit „All in“ betreten die eidgenössischen Musiker die Bühne. Der Funke springt mit dem ersten Ton über. Es wird getanzt, gehüpft und gesprungen was das Zeug hält. Dass die Besucher mit der Diskografie der Fäaschtbänkler bestens vertraut und allesamt textsicher sind, ist auch nicht zu überhören. „Helene“ erobert mit dem „Flamingo“ den „Partyplanet“ und bringt den Abend durch „Humpa Humpa“ zur totalen „Eskalation“, befeuert durch die Cover-Medleys, in denen sich so ziemlich alle Rock- und Pop-Hits von „Cordula Grün“ über „Thunder“, „Angels“, „Hey Jude“ oder „Seven Nations Army“ und viele mehr finden – und auch der Schlager hat seinen festen Platz darin.
Das musikalische Crossover der eigenen Produktionen ist beachtlich und bietet alles von Pop über Rock bis hin zu Technobeats und dem klassischen Brass-Sound. Dazwischen gibt es zum Runterkommen gelegentlich etwas klassische Volks- und Oberkrainer-Musik. Nach rund zwei Stunden energiegeladener und mitreißender Mitmach-Musik schließt sich der Kreis mit „All in“ , einigen Kunstturnübungen der Musiker – und einer Hommage an die britischen Boy-Groups der 80er und 90er-Jahre. Maria Ortner