Nirgendwo so schön wie in Bayern

von Redaktion

Alpenländisches Mariensingen in der ehemaligen Klosterkirche von Rott

Rott – Die ehemalige Klosterkirche in Rott ist zwar dem heiligen Marinus und dem seligen Anianus geweiht, aber im Zentrum des großen Kuppelfreskos, gleich unter der Dreifaltigkeit, thront Maria, von der Gnadenstrahlen auf Benedikt und Scholastika ausgehen. Darauf wies Siegi Götze aus Marquartstein hin, der seit zehn Jahren das alpenländische Mariensingen organisiert, verantwortet und moderiert – heuer zum letzten Mal in Rott.

Satt-saubere
Blechbläserklänge

Am Vorabend von Mariä Himmelfahrt, richtiger gesagt des „Hochfestes der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel“, in Bayern auch „Frauentag“ genannt, fanden sich Gruppen aus Oberbayern zusammen, um dieses „Fest, das nirgendwo so schön ist wie in Bayern“, wie Dekan Klaus Vogel sagte, musikalisch in der vollgefüllten Kirche zu feiern. Von der Empore rollten die satten und sauberen Blechbläserklänge der Moosboch-Bläser, die aus Schechen, Lauterbach, Gögging und Geiging kommen, feierlich-festliche und gewichtige Klänge, die aber leicht gehandhabt und voller schwellender Dynamik waren. Die hallige Akustik der Rokoko-Kirche vertiefte noch diese Dynamik.

Als „Oasen der Ruhe“ bezeichnete Siegi Götze die Saitnmusi-Stückln der Almleitn Musi aus zwei Gitarren und einer Zither. Und in der Tat war es eine ganz fein abgestimmte Musik voller Ruhe. Diese Almleitn Musi ist eigentlich ein „Ableger“ des vierköpfigen Haushamer Bergwachtgsangs. Kernige Klänge aus Männerkehlen mit einem grundtiefen Bass lobten die Gottesmutter Maria als „Königin voll Herrlichkeit“ und Himmelskönigin. Besonders schön war ihr Schlusslied „Danken für an jedn Tag“, das von einer Tiroler Bergbäuerin gedichtet wurde. Dieses Lied endete mit einem gläubig gesungenen ausgiebigen Jodler.

Einen Jodler hatte auch der Abstreiter Dreigsang aus Hammer bei Siegsdorf im Programm, neben dem mariologischen Klassiker, dem „güldenen Rosenkranz“, der ja auch in dieser Kirche auf einem Altarbild dargestellt ist. Gerade und schlicht ist ihr von einer Harfe begleiteter Gesang, der Maria als „unsre Hoffnung, unsren Trost“ anrief.

Statt Applaus
läuten die Glocken

Applauslos endete dieses Mariensingen, dafür mit einem dreifachen Ave Maria, dem Segen, dem gemeinsam gesungenen Marienlied „Maria aufgenommen ist“ und dann mit den letzten Klängen der Moosbach Bläser mitsamt dem Läuten der mächtigen Rotter Kirchenglocken: Die waren der Applaus für dieses Mariensingen.

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