Zeitgenössische Kunst mischt Prien auf

von Redaktion

Ausstellung „Chiemsee Art“ in der Galerie im Alten Rathaus lässt staunen

Prien – Die Ausstellung „Art Chiemsee – Kunst am bayerischen Meer“ in der Galerie im Alten Rathaus wartet bis zum 24. September mit vielen Exponaten der zeitgenössischen internationalen Kunstszene auf. Die Namen der Künstler lesen sich wie das „Who is who“ der modernen Kunst.

Unter den angelieferten Objekten befinden sich Arbeiten von internationalen Top-Künstlern wie Heinz Mack, Gerhard Richter, Julian Schnabel, Damien Hirst, David LaChapelle, Jonathan Meese, Markus Lüpertz, A.R. Penck, Jeff Koons, Tony Cragg, Hermann Nitsch, Igor Oleinikov, Günther Uecker, Stefan Szczesny, Jiri Dokoupil, David Gerstein, Gaby Fey, Ben Buechner sowie weitere Kunststars.

Über 100 Exponate
bereitgestellt

In Kooperation mit dem Kulturförderverein und der Prien Marketing GmbH, allen voran der Kunstvermittlerin Inge Fricke, haben die Düsseldorfer Galerie Geuer & Geuer und der artstar Verlag über 100 Exponate bereitgestellt.

„Wow“ ist der erste Eindruck. Selbst weniger Kunstbeflissene werden ob der Vielfalt der Werke ins Staunen kommen. Doch die Oeuvres sind nur das eine, dass man den Künstlern nahekommt, ist das andere. Auf kleinen Bildschirmen auf allen drei Etagen laufen nämlich Filme von ntv. Dokumentationen aus der Reihe „inside art“, die – moderiert von Kunstexperte Wolfram Kons – Einblicke in das Leben und die Ateliers der Künstler gewähren. Man sollte sich also Zeit mitbringen, um all die Werke zu goutieren, die Filme zu betrachten und all die Eindrücke sacken zu lassen.

Eine Vielfalt an Konzepten, an Ideen, an Techniken, an Farben und an Bildersprachen – seien es die 17 Ziele zur Nachhaltigkeit, von den Vereinten Nationen als Ziel für 2030 ausgegeben, und die Stefan Szczesny (geb. 1951) auf Pigmentdrucken auf Leinwand in kräftigen Mittelmeer-Farben auf Segel gebannt hat, seien es Porträts von Persönlichkeiten wie der Queen oder Amy Winehouse, die sich vor Bryan Adams (geb. 1959) Linse postiert haben, seien es „Cherry Trees“ (Grafiken in laminiertem Giclee-Druck auf Aluminiumverbundplatten) von Damien Hirst (geb. 1965), bei deren Betrachtung man sich augenblicklich in Japan wähnt, sei es der übermannshohe Sassi Man von HA Schult (geb. 1939), den der Künstler unter anderem aus Steinen aus den 9000 Jahre alten Steinbrüchen von Matera zusammengesetzt hat, sei es das Nagelkreuz aus von Hand patinierter Bronze von Günther Uecker (geb. 1930), sei es der Pigmentdruck „Golden Bubbles“ – blaue Seifenblasen auf goldenem Hintergrund gebannt – von Jiri Dokoupil (geb. 1954), oder sei es der Linolschnitt Doppelaffe von Jörg Immendorff (1945 bis 2007). Quasi zum Anbeißen lädt der Apfel von Stephan Kaluza (geb. 1964) ein: Und doch ist es „nur“ Öl auf Leinwand-Kunst. Dieter Nuhr (geb. 1960) hat seine Impressionen von Auslandsreisen als Fotodrucke auf Kunststoffgewebe gebannt, während Igor Oleinikov (geb. 1968) mit Öl-Bleistift auf Leinwand träumerische Landschaften in „Preussisch-Blau“ darstellt.

Es sei der Rezensentin an der Stelle erlaubt, einige persönliche Lieblingsstücke konkret aufzuzählen. Es gibt so viel mehr zu entdecken. Viele Oeuvres mögen bekannt sein, und doch ist es immer wieder aufs Neue faszinierend, wie sich Bilder, Skulpturen, Fotografien und Grafiken in den unterschiedlichsten Konstellationen angeordnet und beleuchtet ausnehmen.

Kuratorin Inge Fricke sagte bei der Vernissage, dass die Ausstellung für Kunst an schönen Orten steht.

Einen
Ausflug wert

Sommerfrische, eben nicht nur in großen Museen, sondern auch ganz unkompliziert in Prien, vor einiger Zeit sogar auf Sylt. Es zeichnet den Kunstort Prien aus, schon seit Jahrhunderten Künstler anzuziehen und bis heute eine sehr lebendige Kunstszene zu haben. Dass die Galerie am Alten Rathaus nun Art Chiemsee mit zeitgenössischer internationaler Kunst zeigt, ist einmal mehr eine Auszeichnung. Man muss also nicht weit wegfahren, um Kunst an schönen Orten zu bewundern. Prien sollte mindestens einen Ausflug wert sein.

Bis 24. September

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