Melodische Rhythmik voller Leidenschaft

von Redaktion

Werke von Bach, Bartók und Schumann bei den Traunsteiner Sommerkonzerten

Traunstein – Dass Maximilian Hornung ein begnadeter Cellist ist, demonstrierte er anlässlich der Traunsteiner Sommerkonzerte mit Bachs Cellosuite Nr. 1 in G-Dur. Im fast ausverkauften Saal der Klosterkirche begeisterte Hornung das Publikum mit einem luziden, makellosen Spiel. Nach der Suite von Bach interpretierten Vilde Frang (Violine) und Hisako Kawamura (Klavier) die Sonate Nr. 1 von Béla Bartók. Schließlich stand von Schumann das Klaviertrio Nr. 3 in g-Moll auf dem Programm.

Tänzerische
Rhythmik

Die meditative Melodik von Bachs Suite bannte das Publikum bis zum letzten Takt. Kunstvoll auf- und absteigende Tonleiterfiguren und motivisch ständig wiederkehrende Akkordbrechungen wechselten in der Allemande und Courante zu tänzerischer Rhythmik. Hornung entlockte seinem Instrument fein ausbalancierte, harmonische Tonfolgen, die sich in Variationen beständig zu wiederholen schienen.

Der herbe, geschmeidige Klang des Cellos kam auch in den beiden einstimmigen Menuetten berückend zum Ausdruck. Eine kraftvolle Gigue beschloss die Komposition.

Bartóks Sonate Nr. 1 für Violine und Klavier stellte an die Instrumentalisten höchste spielerische Anforderungen und verlangte von den Hörern größte Konzentration. Vilde Frang an der Violine und Pianistin Hisako Kawamura bildeten eine den Atem nehmende, musikalische Einheit. Voller explosiver Energie erklang das Allegro appassionato, in dem die Violine mit nervösen Trillern hinriss. Mit Hingabe und Leidenschaft brachten die beiden Musikerinnen in wechselnden Tempi und einer kontrastreichen Rhythmik Bartóks komplexe Folkloristik zum Erklingen. Auf ein fein gesponnenes, melancholisches Adagio, in dem die Melodie der Violine berührte, folgte ein wildes, fetziges Allegro, das beim Publikum Begeisterungsstürme auslöste.

Perfekt aufeinander abgestimmt

Balsam für die Seele war nach der Pause das Klaviertrio Nr. 3 in g-Moll von Robert Schumann. Alle drei Musiker spielten das Werk perfekt aufeinander abgestimmt mit einer spürbaren Freude und großer Sensibilität.

Nach einem wuchtigen und unruhigen Beginn brachten Violine und Cello, vom Klavier behutsam begleitet, gesanglich innig und geschmeidig den zweiten Satz zu Gehör, dessen heller Zauber berührte. Ein einprägsames Thema beherrschte den lebhaften dritten Satz, während im ausgelassenen Finale marschähnliche Rhythmen ergriffen. Am Ende gab´s erneut minutenlangen stürmischen Beifall, auf den leider keine Zugabe mehr folgte.

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