Vom Handabdruck bis zu digitalen Petroglyphen

von Redaktion

Künstlervereinigung „Stoasag“ stellt in der Kufsteiner Galerie Dialog aus

Kiefersfelden/Kufstein – Neuland betrat die Bayerisch-Tiroler Künstlervereinigung „Stoasag“ (ein Zusammenschluss von Künstlern aus Tirol und Bayern, mit einem Gemeinschaftsatelier und Veranstaltungsraum im grenznahen Kiefersfelden) mit der Ausstellung „Unter Druck“ in der Stadtgalerie Dialog in Kufstein . In ihrer Begrüßung hob Stoasag-Obfrau Hilde Prinz „die Ideen der insgesamt 19 Künstler, die hier ausstellen“ hervor. „Dahinter steckt viel Arbeit und Vorbereitung und ich danke allen Künstlern und den vielen nichtgenannten Helfern“, so Prinz, die selbst mit einigen „Druckwerken“ vertreten ist. Für den Kulturreferenten der Stadt Kufstein, Dr. Klaus Reitberger, war „es eine Freude und auch Ehre, wieder eine Ausstellung der Künstlerkolonie eröffnen zu können“.

Er lobte besonders „die Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg und die daraus entstandenen Arbeiten“ und auch, „dass die Stadtgalerie Kufstein dem Künstlerkollektiv diese Ausstellungsplattform bietet“. Schlussendlich hob er „die bereichernde Arbeit dieser Werke“ hervor und lud die vielen Gäste zu einem ersten Rundgang ein, wobei die anwesenden Künstler für Fragen zu den Werken zur Verfügung standen.

Für James Clay, der Sprecher der Künstlervereinigung, war es ein logischer Schritt, „sich mit diesem Thema zu befassen, denn der Handabdruck, der in vielen Höhlen entdeckt wurde, ist wohl der älteste Druck überhaupt“. Und dazu hatte er auch einige Arbeiten in der Galerie ausgestellt, wie beispielsweise den „Vulkan“, der aus Keramikton, der in die Einkerbungen eines Holzstocks gegossen wurde, entstanden ist. Eine ganz andere Technik verfolgte Reinhold Neururer aus Imst (Tirol) mit seinen „digitalen Petroglyphen“. Die entstehen auf miteinander verschweißten Nirosta-Blechen, die dann mit bedruckter Folie beklebt und letztlich mit Druckluft aufgeblasen werden. „Dabei entstehen Werke, die ich nicht beeinflussen kann“ so der Künstler, „aber ich spiele mit den 3-D-Techniken und versuche ständig Neues zu schaffen“, wovon man sich in dieser Ausstellung überzeugen kann. Weiter sind die Techniken des Hochdrucks (Linol und Holzdruck), Tiefdrucks (Radierung), Siebdrucks, Flachdrucks, Body Prints (Körperdrucke) und des Digitaldrucks zu sehen.

Holzschnitte, Radierungen Keramikabbildungen, Lithografie und Körperdrucke komplettieren diese außergewöhnliche Präsentation der Künstler Thea Barth, James Clay, Barbara Fuchs, Alexander Gaderbauer, Josef Huber, Margareta Langer, Hanni Mumelter, Hilde Prinz, Clemens Reichard, Bernd Richter, Jutta Richter und Renata Seidel. Dazu waren Kunstschaffende mit zum Thema passenden Arbeiten eingeladen, wie Maximilian Bernhard (Kitzbühel), Walter Blaas (Algund bei Meran), Markus Daniel (Innsbruck), Delia Henss (Kassel), Ute Klapschuweit (Hamburg), Reinhold Neururer (Tarenz) und Andreas Tanzer (Wien). „Insgesamt haben wir viel gedruckt, und es waren auch einige Fehldrucke dabei“, brachte es Renata Seidel auf den Punkt. Zu sehen sind die Werke, die über zwei Stockwerke verteilt sind, in der Stadtgalerie „dia:log“, der Plattform für bildende Kunst.

Zur Midisage, der „Halbzeitveranstaltung“ der Kunstausstellung am 7. Oktober, spielt Michael Kapfinger aus Niederndorf ab 18 Uhr am Vibrafon und Schlagwerk. Die Galerie ist von Dienstag bis Freitag von 16 bis 19 Uhr und samstags von 10.30 bis 13 Uhr geöffnet. Franz Hoffmann

Artikel 7 von 7