Bad Aibling – Dieses Meer – ein Traum? So ruhig und endlos im flimmernden Licht: Wer möchte da nicht hineintauchen?
Diesen Eindruck vermitteln die großformatigen Acrylbilder der Künstlerin Ulrike Schmelter derzeit in der „Galerie im alten Feuerwehrgerätehaus“ in Bad Aibling. Sie nimmt uns Betrachter mit zu ihrem Zweitwohnsitz am Mittelmeer, wo diese Bilder entstehen. Ebenso die Werke von Hanne Karch, allerdings erzählen ihre vom Wald in expressiv vielfarbiger Weise, nicht als Idylle, aber lebendige Energie. Dazu gehört auch, was ein Waldbrand anrichtet.
Künstlerische
Reise ins Innere
Die dritte Künstlerin in dieser Ausstellung ist Marlies Ziemke. Sie malt Menschen. Zufällige Begegnungen oder Fotos geben ihr den Impuls zu einer künstlerischen Reise ins Innere. Was vom ursprünglichen Motiv übrig bleibt, stellt sich erst am Ende des Malprozesses heraus.
Ulrike Schmelter und Marlies Ziemke kommen aus Berlin, Hanne Karch lebt in Baden-Württemberg und La Palma. Sie haben sich im fünfjährigen Studium ab 2017 an der Akademie für Malerei in Berlin kennengelernt und Kontakt zueinander gehalten. Im Kunstverein Bad Aibling stellen sie nun zum ersten Mal gemeinsam aus.
Die bisherige Ausstellungstätigkeit der drei Künstlerinnen ist zahlreich und vielfältig: Ulrike Schmelter war 2020 und 2022 unter anderem auf der Art Karlsruhe und Hanne Karch dort bereits fünfmal mit der Berliner Galerie ROOT vertreten.
Marlies Ziemke ist seit zwei Jahren als Dozentin an der Akademie für Malerei Berlin tätig. Gemeinsam mit Ulrike Schmelter engagiert sie sich seit 2019 aktiv in der Künstlerinnengruppe K11. Ulrike Schmelter, Hanne Karch und Marlies Ziemke verbindet nicht nur das gemeinsame Kunststudium, sondern vor allem das Bekenntnis zur Farbe, zur ausdrucksstarken Malerei und das Thema Natur und Mensch im weitesten Sinne. Sie haben sich für diese Ausstellung bewusst für ein Thema entschieden, das nach der langen Zeit der Corona-Einschränkungen einen Kontrapunkt setzt und der Sehnsucht nach Freiheit und Schönheit nachspürt.
Die Meer-, Wolken- und auch Berglandschaften von Ulrike Schmelter unterscheiden sich nur durch die Farbe. Gemeinsam ist ihnen die Transparenz, Vielschichtigkeit und der formale Rhythmus, der das ursprüngliche Motiv erweitert zu großer Tiefe und Weite.
Die Waldlandschaften Hanne Karchs sind völlig losgelöst von Handlung und Erzählung und es fehlt jeglicher Zeitbezug. Die Wirklichkeit, die man zu kennen meint, wird verzaubert in eine Realität aus Farben.
Die Figuren in Marlies Ziemkes Bildern zielen nicht auf Ähnlichkeit und Wiedererkennbarkeit. Es sind Gesichter und Szenen menschlicher Begegnungen, die in ihrer Besonderheit Allgemeingültigkeit beanspruchen, hinter die „Fassade“ blicken, Stimmungen aufgreifen, andeuten.
Verzauberte
Wirklichkeit
Wer die Ausstellung im Alten Feuerwehrgerätehaus in Bad Aibling besucht, kann sich in einem Meer an positiven Farben davontragen lassen. Gelegenheit hierzu gibt es bis zum 15. Oktober, samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr, weitere Infos beim Kunstverein Bad Aibling auf Instagram und Facebook.