Wasserburg – Die Herbstausstellung „Unverwechselbar“ von Willy Reichert ist noch bis 5. November in den Galerieräumen auf der Burg zu sehen. Gezeigt werden Ölmalerei und Aquarelle, die in den vergangenen Jahren entstanden sind.
Unter den Künstlern in der Region ist Willy Reichert eine Legende. Unabhängig vom Motiv haben seine Arbeiten stets einen hohen Wiedererkennungswert. Der Titel der Ausstellung kündigt es auch an: Reicherts Art zu malen ist tatsächlich unverkennbar.
Der aktuelle Bilderzyklus fasziniert durch eine zeitlose Ästhetik. Form und Farbe, Hell und Dunkel bilden darin eine Einheit. Das Spiel von Licht und Schatten vermittelt eine Illusion von Plastizität, wie sie für eine Malerei zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit wohl einzigartig ist.
Willy Reicherts Bildkompositionen sind altmeisterlich und modern zugleich. Besonders die Landschaftsbilder erinnern in ihrer Ausstrahlung an die einflussreichen, romantischen Maler des 19. Jahrhunderts John Constable und William Turner. Die Ausstellung „Unverwechselbar“ bietet darüber hinaus ein breites Spektrum an künstlerischer Vielfalt. Vedutenmalerei mit pittoresken Stadtansichten, farbenprächtige Landschafts- und Blumenbilder, geheimnisvolle Akte und Porträts stehen für eine genreüberschreitende, sehr lebendige Gegenwartskunst. Neben der handwerklichen Perfektion beeindrucken Reicherts Ideenreichtum und eine bisweilen kryptische Symbolik in der Malerei des Künstlers.
Willy Reichert, Jahrgang 1937, stammt ursprünglich aus München. Seit der Kindheit aber ist Wasserburg sein Lebensmittelpunkt. Er hat im Jahr 1968 den Arbeitskreis 68 mitbegründet und auch als Jurymitglied an der ersten großen Kunstausstellung im Rathaussaal beteiligt. Beide Ereignisse waren richtungsweisend für Wasserburg als Kunst- und Kulturstadt. Sein langjähriges Engagement wurde deshalb vom Stadtrat mit der Heiserer-Medaille ausgezeichnet. wj