„Die lieb gewordene Tradition bleibt ungebrochen“

von Redaktion

Interview Rupert Dirsch, Organisator und Spiritus Rector der Eggstätter Konzerte, über den besonderen Reiz der Reihe

Eggstätt – In der Kirche St. Georg finden am Sonntag, 15. Oktober, wieder zwei Konzerte statt. Um 16 und 19 Uhr erklingen Werke von Wolfgang Amadeus Mozart und Joseph Haydn, dazwischen geistliche Lieder und Volksmusik. Begleitende Texte spricht Martin Fogt, ehemaliger BR-Moderator.

Rupert Dirsch, Sie sind der Initiator, Organisator, als Musikant auch Mitwirkender bei den „Chiemseer Musikanten“ und überhaupt die Seele, ja der Garant der beliebten Eggstätter Konzerte. Wann haben Sie diese Tradition begonnen?

Seit über zehn Jahren ist es mir gelungen, mit diesen Konzerten ein großes und treues Publikum anzusprechen – und auch einen engagierten Kreis von erstklassigen Musikern zu begeistern, die sich beim gemeinsamen Musizieren in der Eggstätter Kirche wohlfühlen.

Wie gelingt es Ihnen, solche Koryphäen zu verpflichten? Sind da hohe Gagen im Spiel?

Ach, das ist doch schön, dass in diesem Fall das Geld nicht die große Rolle spielt. Es haben sich Freundschaften entwickelt, Freunde brachten wieder Freunde mit. Und die ländliche, entspannte Atmosphäre sowie das inspirierende Ambiente des herrlichen Kirchenraums tun wohl das Ihre dazu. Die Pandemie und einige Krankheitsfälle haben natürlich zu schmerzhaften Unterbrechungen geführt. Aber nun bleibt die lieb gewordene Tradition doch ungebrochen.

Welche Namen stehen für das hohe Niveau der Konzerte?

Der langjährige Konzertmeister des BR-Symphonie-Orchester, Florian Sonnleitner, ist inzwischen pensioniert. Er ist uns aber als Bratscher treu geblieben, Markus Wolf ist der Erste Konzertmeister der Bayerischen Staatsoper und wirkt in der gleichen Position beim Kammerorchester Rimsting. Überhaupt setzt sich das Orchester hauptsächlich aus den Mitgliedern der Bayerischen Staatsoper und der Münchner Philharmoniker zusammen.

Es ist ein Markenzeichen, dass auch Volksmusik den Ablauf bereichert!

Ja, die „Chiemseer Musikanten“ komplettieren die Klassiker mit reizvollen Stücken, deren stilistische Verwandtschaft mit Haydn oder Mozart unüberhörbar ist. Aus dem Salzburger Land kommt der Almbach Dreigsang, der mit feinen Stimmen das Konzert bereichert. Übrigens, von Mozart gibt’s die Ouvertüre zu „Figaros Hochzeit“ und die wunderbare Haffner-Sinfonie. Von Joseph Haydn spielt Andreas Öttl, Erster Solotrompeter der Bayerischen Staatsoper, das Konzert in Es-Dur. Aufgrund dieser großen Werke wurde das Orchester auf 30 Musiker erweitert.

Ganz ohne Dirigenten geht’s meist auch bei Profis nicht. Wer ist in Eggstätt der Maestro?

Michael Martin Kofler, der als Flötist schon häufig das Publikum begeistert hat, wird nun die Leitung übernehmen. Aber auch in dieser Branche ist er kein Neuling, er hat schon verschiedensten Orchestern den Takt geschlagen. Ich darf Michael Martin Koflers Statement zu unserem Konzert zitieren: „Diesmal ist es jedoch das erste Mal, dass ich während des Konzerts nicht selbst spielen werde – wieder einmal etwas anderes und das dazu noch mit den besten Musikern hierzulande. Ich freue mich sehr auf dieses für mich einzigartige Projekt.“Interview: Walther Prokop

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