Großes Konzert mit kleiner Besetzung

von Redaktion

Turmalin-Quartett spielt mit „Verstärkung“ im Krippner-Haus

Edling – Im Rahmen der Konzertreihe „Klassik im Krippnerhaus“ war das Turmalin-Quartett – Marija Hackl und Angela Büsel an Violine, Birgit Saßmannshaus am Violoncello und Yume Hanusch am Klavier – zu Gast in Edling. Ergänzte wurde diese Besetzung von der Rosenheimer Flötistin Alice Guinet sowie Mayumi und Rafael Hanusch mit Violine und Cello.

Am Beginn des Programmes stand der „Einzug der Königin von Saba“ aus dem Oratorium „Solomon“ von Georg Friedrich Händel in einem Arrangement für Flöte, Streicher und Klavier. Beim folgenden Klavierkonzert von Mozart in d-Moll gingen die fünf Instrumentalistinnen vorsichtig, wie auf einem Klangteppich, mit dem Allegro aus der Fassung für Klavierquintett um – besonders in den leisen Piano-Teilen. So wurden auch die schnellen, genau intonierten Notenkaskaden von Yume Hanusch hervorgehoben, ohne dass sie von der Akustik im Krippner-Haus verschluckt wurden. Besonders innig war der Schluss, der in einem spannungsvollen gemeinsamen Pianissimo endete.

„On the Nature of Daylight“, die Natur des Tageslichtes, war hörbar in der Komposition des Briten Max Richter in der Fassung für Streichquintett. Schwelgende Harmonien vermittelten Gefühle von Einsamkeit und Ohnmacht. Erhaben und tiefsinnig interpretierten die Violonistinnen dieses außergewöhnliche Werk, sicher geleitet von zwei Cellos und der Viola. Das Werk „Deep Blue“ für Flöte und Klavier des britischen Flötisten Ian Clark entführte in ozeanische Klangwelten. Alice Guinet spielte faszinierend schön die Toninspirationen, die als ansatztechnische Herausforderung hörbare Bilder malten. Sensibel, ja vorsichtig begleitet von Yume Hanusch am Flügel. Vor der Pause folgten zwei Sätze aus dem Klavierquartett in f-Moll von Felix Mendelssohn Bartholdy.

Der zweite Teil des Abends war ganz dem „Karneval der Tiere“ oder besser gesagt einer von Yumi Hanusch neu erdachten Geschichte gewidmet. Die Edlinger Konzertpianistin hat zur Erzählung vom Karneval einen Detektivfall geschrieben, den sie mit der Musik des Komponisten Camille Saint-Saens zusammenbrachte. Auch die Erwachsenen beim Edlinger Konzertabend waren begeistert von der mitreißenden Inszenierung. Zumal die Geschwister Mayumi und Rafael Hanusch mit jugendlicher Freude den Text mit einer erfrischenden Erzählkunst garnierten, begleitet vom gut aufgelegten Ensembleorchester, in diesem Falle ergänzt mit der Percussionistin Christine Krebs.

Das Publikum spendete verdientermaßen lange anhaltenden Beifall. Als Zugabe gab es einen Schlagerhit von Udo Jürgens. „Vielen Dank für die Blumen“ hieß die Melodie, bekannt aus den „Tom & Jerry“-Filmen. andreas burlefinger

Artikel 10 von 10