Traunstein – Zwei spannende Künstler stellen einige ihrer Werke bei der Ausstellung „Im Dialog“ in der Alten Wache im Traunsteiner Rathaus noch bis Sonntag, 29. Oktober aus. Nach einer wegen Corona dreijährigen Pause kann die 2010 ins Leben gerufene Reihe des Kunstvereins Traunstein (KV) wieder stattfinden.
Diesmal stellen der freischaffende Künstler, Fotograf und Journalist Gérard Maizou, 1947 in Neustadt an der Weinstraße geboren und seit fünf Jahren Mitglied im Kunstverein Traunstein sowie die bei Stuttgart und in Niederösterreich lebende Künstlerin Astrid Bahrenburg, 1957 in Burghausen geboren, zusammen aus.
Zweite gemeinsame
Ausstellung
Neben ihrer künstlerischen Arbeit ist sie YogaIndividuell-Lehrerin. Beide kennen sich aus ihrer mehr als zehn Jahre dauernden Arbeit in der Malerwerkstatt im Glockenbachviertel in München. Bereits 2017 fand eine gemeinsame Ausstellung im Sardenhaus am Münchner Westpark ebenfalls unter dem Titel „gemeinsam anders“ statt.
Für die Ausstellung in Traunstein vereinbarten beide, zu insgesamt sechs gestalterischen Begriffen wie „hell“, „dunkel“ oder „einfarbig“ sowie einer freien Arbeit jeweils ein Bild zu malen. Dabei einigten sie sich für alle Bilder auf das gleiche Format, 150 mal 100 Zentimeter, kontaktieren sich nicht mehr und trafen sonst keinerlei Absprachen. Jeder sah das Bild des anderen erst beim Auspacken in der Alten Wache. Das Resultat überraschte beide und sicher auch die Besucher der Präsentation. Obwohl beide völlig unterschiedlichen Ansätzen in ihren Arbeiten haben, sind die jeweils nebeneinander hängenden Bildpaare einerseits völlig unterschiedlich, andererseits aber ähnlich in der künstlerischen Aussage – ein bildhafter Dialog, der sich bei Bahrenburg auf einer stark expressiven Ebene bewegt, bei Maizou auf einer streng formalen. Gérard Maizous Bilder – versucht man die kunsthistorische Einordnung – gehören der „konkreten“ Malerei an, sind abstrakt und vor allem von geometrischen Formen bestimmt. Die Acrylfarben werden nur dünn aufgetragen, gerade so viel wie notwendig. Ganz anders bei Astrid Bahrenburg: Sie schwelgt geradezu in der Farbe, verwendet gerne kräftige, leuchtende Farben, versetzt mit Applikationen aus Sand, Asche, Paste und anderem. Sie hat Freude an technischen Vorgängen und experimentiert beim Malen intuitiv.
„Aus dem Bauch heraus“ und „Alles darf bei ihr sein“, beschrieb Herbert Stahl, Vorsitzender des Kunstvereins Traunstein bei seiner Einführung ihr Werk und den gestalterischen Dialog, der gegensätzlicher nicht sein könnte.