Kunstverein Bad Aibling zu Besuch im Inntal

von Redaktion

Gastausstellung in der Galerie am Markt Neubeuern – Finissage am 12. November

Neubeuern – Die jährliche November-Ausstellung in der Galerie am Markt ist traditionell für Gastgruppen reserviert. Dieses Mal zeigen unter dem Motto „Künstlertausch“ Mitglieder des Kunstvereins Bad Aibling ihre Arbeiten. Einige der ausstellenden Künstler wie Uta Beckert, Helga Zellner, Hildegard Manzke, Rudi Pflügl und Ingeborg Benninghoven waren schon als Gäste bei Ausstellungen in der Galerie am Markt beteiligt.

Die Ausstellung umfasst ein breites Spektrum. So sind wunderschöne Landschaftsbilder zu sehen, etwa die Kirche Wilparting am Irschenberg als Ölgemälde und Tuschzeichnung von Johannes Schämann und der Morgennebel von Edmont Kies, der die Landschaft nur erahnen lässt. Der „Neuschnee“ hält der „Februarsonne“, von Gunnar Matysiak mit Buntstift auf Papier gezeichnet, noch stand. „Das Licht des Schmetterlings“ von Sabine Koschier erinnert an den Frühling und „Am Meer“ von Simone Cayé fühlt man sich wie im Sommerurlaub. Der „Autumn“ von Bernadette Möllmann und der „Herbst in den Bergen“ zeigen herbstliches Farbenspiel.

Der „Winterzauber“ von Sabine Koschier und die „Winterberge“ von Christine Schönmetzler erinnern an schneereiche Winter, während man beim „Alten Baum“ von Christine Schönmetzler Kälte und Einsamkeit empfindet. Doch beim Baum von Claudia Simon scheinen wieder „Licht(e) Momente durch.

Auch Frauenrollen spielen eine große Rolle. Die „Clownlady“ von Stephanie Zwerschke hat verschiedene Elemente eines Frauenporträts: sexy, nicht fassbar durch die verschiedenen Schichten auf Metall, wie Reste eines Plakats, das rätselhafte Nicht-Auge. So schilderte sie treffend Ulrike Gierlinger. Das „Puppenporträt“ von Hildegard Manzke ist ein Ebenbild der glatten Puppengesichter mancher Frauen, die im Gesicht kein Eigenleben mehr zeigen. Auch die „Frau mit Taube“ von Simone Cayé wirkt sehr ambivalent und das „Spieglein“ könnte ihr gehören.

Die Aktbilder von Monka Arndt zeigen Frauen in verführerischer und verletzlicher Körperhaltung. In „The hidden soul“ von Carina Schreiner ist die verletzte Seele erkennbar, Jürgen Gössl zeigt sein Frauenbild träumerisch „Versunken“ und auch der Terrakottafigur von Helga Zellner sieht man die „Träumerei“ an. Ist die „Katze mit den Bernsteinaugen“ von Edmont Kies etwa eine verzauberte Frau?

„Bewegt“ sich Maria Rother auf das „Chaos“ zu? Viele dieser Gedanken kann man in den Bilder ohne Titel von Erna Neumeyer und Rudi Pflügl sehen. Auch die „Trabantenstadt“ und die „Gatter“ von Ingeborg Benninghoven, die Foto-Grafiken von Thomas Huber „Verteilt“ und die Farbholzschnitte von Ludwig Gruber „In dunklen Zeiten“ lassen pessimistische Gedanken an die Zukunft aufkommen. Doch „Das Blau nährt das Rot“ von Annette Doberstein weckt wieder Hoffnung, ebenso wie der „Silberstreif“ und die „Genesis“ von Rupert Dorrer. Gabi Dräger malt, wie sie selbst sagt, in leuchtenden Farben gegen die negativen Nachrichten an, und sorgt sich um die „Zukunft der Tiere“, die „Zukunft der Kinder“ und die „Zukunft der Blumen“.

Um die Lebensfreude wieder zu wecken zeigt Wilhelm Zimmer seine Bronzen „Neue Herausforderungen“, „Der Büchernarr“ und den „Zeitungsleser“, die an Spitzweggemälde erinnern. Elke Klöpper steigert es noch mit ihren Karikaturen „Dr. Hieb und Dr. Stich“, „Drei Spieler“ und „Drei Hexen“. Auch der „Till Eulenspiegel“ von Uta Beckert streckt der Welt die Zunge heraus.edith riedl

Bis 12. November

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