Rosenheim – Ein Musiker, der über 40 Jahre in der Musikgeschichte Österreichs eine Menge Kapitel geschrieben hat. Ein Texter, Komponist, Interpret, Solo- und Bandkünstler, der in verschiedenen berühmten Formationen musiziert hat. Gerd Steinbäcker gab im Rahmen seiner Abschiedstournee auch in Rosenheim ein Konzert, in dem er alle Facetten seines reichen musikalischen Lebens Revue passieren ließ.
Ob seine zeitkritischen Balladen, launig-komische Nummern aus seiner Zeit bei der EAV (Erste Allgemeine Verunsicherung), Klassiker des Kult-Trios STS oder die frühen rauen, intensiven Rock-Nummern, sogar ein schlicht naives Stück aus seiner Anfangszeit präsentierte er dem begeisterten Rosenheimer Publikum.
Melancholisch suchte er nach dem Sonnenaufgang über dem Meer, tröstlich seine Ballade „Mach de Augn zua“ bei der so manche Hand die des Partners suchte, dramatisch und trauernd das „I hob di lebn gesehn“. Dazwischen präsentierte Uli Bär die unsterbliche Georg Danzer-Ballade „D’Sonn aufgeh sehn“.
Völlig unmöglich war es aber für Gerd Steinbäcker sein Lied „Irgendwann bleib i dann dort“ alleine zu singen, weil sofort die Konzertgäste mit einstimmten. Das steigerte sich noch beim „Großvater“ bis hin zum „Kalt und Kälter“, bei dem er einen über tausendstimmigen stehende Begleitchor dirigierte. Zumindest hierzulande hat dieses Stück längst einen „Country Road-Status“. Die großartige Begleitband wurde immer wieder auch durch den EAV-Gründer Thomas Spitzer am Bass verstärkt, der ebenfalls zeigte, dass er nichts von seiner Dynamik verloren hat. Nach vielfachen Zugaben und tosendem Applaus wurde es dem Künstler und seiner Band wahrlich schwer gemacht sich von diesem Publikum zu trennen.
Wie STS, Opus und EAV wird uns auch dieser Künstler auf der Live-Bühne fehlen. Theo Auer