Advent is a Leuchtn

von Redaktion

Friedliche Stimmung erwärmt die Gemüter in der Seeoner Klosterkirche

Seeon – Ohne das Seeoner Adventssingen mit dem Singkreis Seeon und vielen einheimischen Musikern kann es am malerischen Örtchen in der Gemeinde Seeon-Seebruck einfach nicht Weihnachten werden. Es gehört dazu, wie die Mozartorgel in die ehemalige Klosterkirche St. Lambert. Für Musik liebende Menschen ist diese lieb gewonnene vorweihnachtliche Tradition einer der letzten Seelenwärmer, bevor schließlich die Feiertage beginnen.

Ein Lächeln
auf den Lippen

So waren die Reihen in der stimmungsvoll beleuchteten Klosterkirche schön besetzt – ein Lächeln auf den Lippen und unter den Mützen glänzende Augen: So sieht Vorfreude aus. Stad werd‘n, innere Einkehr halten, den Blick nach innen richten und zugleich weg von der Oberflächlichkeit äußerer Schönheit, das empfahl Diakon Hans Eder den Kirchenbesuchern zur Einstimmung auf Weihnachten: „Einmal die Augen schließen und nach innen horchen und spüren, was ist.“ Nachdem als klanggewaltige Begrüßung mit „Ad salutem“ die Stemmer Blechbläser von der Empore die musikalische Adventsstunde eröffnet hatten, traf der mehrstimmige Chorgesang des Singkreises Seeon mit dem Lied „Ach mein Seel“ schon einmal ziemlich tief ins Innerste der andächtig Lauschenden. Leises, aber ungemein klangschönes Gitarrenspiel vom Roithamer Gitarrentrio fügte sich mit dem Stück „Sterndlnacht“ ins Programm ein, sodass die adventliche Stunde die Augen der Sänger und Zuhörer gleichermaßen zum Leuchten brachte: „Advent is a Leuchtn“, in harmonisch dreistimmigem Gesang, in herzbewegendem Vortrag des Seeoner Dreigesang – ein vorweihnachtlicher Ohrenschmaus. Das Trio Dreierlei, mit Akkordeon, Flöte und Gitarre, kredenzte schwungvoll den „Niederaltaicher Landler“, die Seeoner Saitenmusi (Hackbrett, Harfe, Kontrabass, Zither und Gitarren) verwöhnte die Zuhörer in konzentrierter Darbietung des „Hirtenlandler“.

Längst waren die Menschen in der altehrwürdigen Klosterkirche ruhig geworden, auch die Chorsängerinnen und Sänger, die aufmerksam dem Dirigat Andrea Wittmanns folgten, Einsätze punktgenau umsetzten und zwischendrin immer wieder, trotz hingebungsvollen Gesangs, Zeit für ein freundliches Lächeln fanden. Wer den Chor aus einheimischen hoch ambitionierten Sängerinnen und Sängern kennt, der hoffte in diesem Adventssingen nicht umsonst auf bemerkenswert gute Soloeinsätze: Der Jodler „Der Verliabte“ zeigte Wirkung – Edith Urbauer brachte in solistischem Einsatz so manches Herz zum Mitsingen. So richtig mitsingen durften dann, nach etlichen weiteren Stückln der Gruppen, alle Anwesenden – der „Andachtsjodler“, den beherrschten offenbar nicht nur alle Mitwirkenden, sondern auch die Zuhörer.

Hoffnung
schöpfen

Die erhoben nämlich am Ende der genussreichen Stunde nicht nur sich selbst aus den Kirchenbänken, sondern auch ihre Stimmen. Manche Momente des Friedens müsste man einfach konservieren können – Advent ist ein Leuchten: Hell, warmen Herzens und im friedvollen Miteinander sollte sich die Menschheit auch außerhalb des geschützten Kirchenraums begegnen – und Hoffnung schöpfen.

Artikel 8 von 9