Berührende und festliche Klänge

von Redaktion

Barockes Feuerwerk beim Silvesterkonzert in Aschau

Aschau – Mit dem Silvesterkonzert in der Aschauer Pfarrkirche setzt der Heimat- und Geschichtsverein Aschau alljährlich dem „alten“ Jahr die Krönung im positiven Sinne des Wortes auf. Organist Johannes Berger bewies ein glückliches Händchen in der Programmauswahl – heuer übrigens zum 17. Mal. Diesmal standen barocke Werke für Orgel, Trompete (Matthew Sadler), Violine (Julian Shevlin), Cello (Frederike Jehkul-Sadler), Pauke (Adriaan Feyaerts) und Mezzosopran (Stefanie Iranyi) auf dem Programm.

Eindrucksvoll
interpretiert

Barocke Werke, die schon allein für sich als Meisterleistung an Kompositionskunst zu bewerten sind und die hier eindrücklich, farbig und kunstvoll interpretiert wurden. Mal besinnlich, mal festlich-feierlich, manchmal auch geziemend rasant und schwungvoll – passend zum Jahresausklang also ein barockes Feuerwerk. Dem Prelude aus dem „Te Deum“ von Marc-Antoine Charpentier (1643 bis 1704), bekannt auch als Erkennungsmelodie der Eurovision, für Pauke, Trompete und Orgel schloss sich die nicht minder schwungvoll vorgetragene Sinfonia in D-Dur aus der Kantate „Wir danken dir, Gott, wir danken dir“ BWV 29 von Johann Sebastian Bach (1685 bis 1750) für Pauke und Orgel an. Schon fast pompös gesellte sich hier Pauke zur Orgel, die virtuos Solo- und Orchesterpart in einem übernahm. Von der Empore ging es runter in den Altarraum.

Dort, im beinahe schon intim wirkenden Rahmen erklang zuerst die ViolinSonate in D-Dur von Georg Friedrich Händel (1685 bis 1759), HWV 371. Rund, singend, einfühlsam und farbenreich wirkte das Solospiel von Julian Shevlin, aufs beste begleitet von Cello und kleiner Orgel. Nicht minder ergreifend dann zwei Arien aus dem Bachschen Weihnachtsoratorium, BWV 248: „Bereite dich Zion,“ und „schließe mein Herze, dies selige Wunder.“ Der obertonreiche und angenehm timbrierte Mezzosopran der gebürtigen Chiemgauerin Stefanie Iranyi mischte sich vortrefflich mit Geige, Cello und Orgel. Von der Empore herunter erschallten dann beim Konzert in D-Dur nach Antonio Vivaldi, BWV 972, von Johann Sebastian Bach Trompete und Orgel – was für ein festlicher Gesang.

Transparenter und reiner Trompetenklang, grandios ausgeführte Verzierungen und Läufe, dazu die nicht minder energiereiche und un-vordergründige Begleitung an der Orgel, das war barocker Glanz und Strahlen pur.

Seliges
Dahinschmelzen

Ruhiger ging es dann mit zwei Arien von Georg Friedrich Händel weiter: War schon das „Er weidet seine Herde“ aus dem „Messias“ zart und berührend, so nahm noch mehr das beinahe mystisch anmutende und gemessen vorgetragene „Eternal source of light divine“ aus der „Ode for the Birthday of Queen Anne (HWV 74)“ für Sopran, Trompete und Orgel gefangen. Das ließ selig dahinschmelzen, vor allem wenn Mezzosopranistin Stefanie Iranyi und Trompeter Mathew Sadler überirdisch schön dialogisierten.

Feierlich, majestätisch endete das Konzert mit der „Sinfonie de Fanfares“ von Jean-Joseph Mouret (1682 bis 1738). Der Blick nach vorn auf den weihnachtlich geschmückten und illuminierten Altarraum, dazu die hellen, satten, fröhlichen Klänge von Pauken, Trompete und Orgel. Was für ein großartiger Bilderbogen an berührender, andächtiger und schwungvoller Musik. Ein wahres barockes Feuerwerk. Und eine wahrlich festliche Einstimmung auf den Jahreswechsel.

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