Rosenheim – Viele der bekannten Hits aus den beiden Animationsfilme „Eiskönigin 1“ und „Eiskönigin 2“ waren bei einer Show „Die Eiskönigin“ im Kultur- und Kongress-Zentrum zu hören. Das große Ensemble – ein Mix aus Musical-Solisten, Eistänzern und Akrobaten – konnte allerdings nicht alle Gäste im Saal begeistern und mitnehmen.
Die Show verwandelte die Bühne des Kuko in eine eisige Zauberwelt. Nicht zu verwechseln ist diese Musikshow aber mit dem weltbekannten Disneymusical „Die Eiskönigin“. Auch vergleichen sollte man die beiden Produktionen besser nicht. Denn in Rosenheim sahen und hörten die kleinen und großen Zuschauer zwar aneinandergereiht die bekannten Pop-Songs aus den beiden „Eiskönigin“-Filmen von Disney. Die Schwestern Elsa und Anna und ihre Gefährten begaben sich dafür auf eine abenteuerliche Reise – und das mit deutschsprachigen Musicaldarstellern, einem Schlittschuh-Ensemble sowie internationalen, teils preisgekrönten Akrobaten.
Es wurde aber nicht die Geschichte des Disney-Wintermärchens erzählt. Ohne verbindende Rahmenhandlung präsentierten die Sänger nacheinander die beliebten Songs aus den Filmen und gaben auch neue, dem Publikum unbekannte Lieder zum Besten. So sang Elsa zum Beispiel den Hit aus den Filmen „Lass jetzt los!“ und verzauberte dabei mit ihren magischen Kräften die Bühne per riesiger LED-Leinwand in ein Meer aus Eis und tiefblauen Kristallen. Die Darstellerinnen der Elsa und Anna überzeugten dabei gesanglich. Die männlichen Stimmen dagegen waren teilweise wackelig oder trafen nicht genau den Ton.
Spektakuläre Szenen und eindrucksvolle Artistik zeigten aber die Künstler am Trapez oder auch an den anderen Geräten, die sie für ihre Darbietungen verwendeten. Viele der Akrobaten haben tatsächlich auch bereits auf den großen Zirkusfestivals Preise abgeräumt.
Die akrobatischen Darbietungen hatten aber keinen Bezug zur Handlung des Märchens, sondern waren davon losgelöst. Da allerdings auf der Bühne die Akrobaten, Tänzer und Sänger meist gleichzeitig agierten, kamen die Artisten nicht so zur Geltung, wie es ihnen eigentlich zugestanden hätte.
Hier hätten Regie und Choreografie mehr aus der Inszenierung machen können, um etwa fokussierter auf die einzelnen Darbietungen einzugehen und sie kindgerechter und spannender zu präsentieren. Tänzerisch lieferten die Darsteller in ihren Schlittschuhen eine gute Leistung ab.
Wer hier allerdings ein Pendant des Disney-Musicals erwartete, wurde leider enttäuscht, denn diese Musik-Show kam in Sachen Professionalität, Inszenierung und Qualität der Kostüme nicht an das Disney-Musical heran. Die Produktion hat hier vermutlich mit der Verwechslung mit dem Disney-Musical gespielt, was beim erwachsenen Publikum im nicht ausverkauften Saal nicht immer gut ankam.
Susanne Grun