Bad Aibling – Mit viel Engagement 2018 ins Leben gerufen, coronabedingt drei Jahre unterbrochen, werden nun die Max-Mannheimer-Kulturtage wiederbelebt. Viele Holocaust-Überlebende betrachten es bis heute als ihre Pflicht, es weiterzugeben, wie es gewesen ist. Diesem Credo folgend engagieren sich zahlreiche Bad Aiblinger Organisationen wie der Kunstverein, Mut & Courage, Kreis Migration, der Historische Verein, die Evangelische Kirchengemeinde und Bücher Johann bei den Max-Mannheimer-Kulturtagen. Fünf Veranstaltungen spüren von Samstag, 27. Januar, bis Freitag, 7. Februar, diesem Auftrag nach.
Michael Stacheder eröffnet die Kulturtage am Samstag, 27. Januar, um 19.30 Uhr in der Buchhandlung „Bücher Johann“ mit einer Lesung aus Max Mannheimers „Spätes Tagebuch“. Damit tritt er seit 2019 regelmäßig in Schulen, Bildungseinrichtungen und Kulturhäusern auf. Karten im Vorverkauf gibt es bei „Bücher Johann“, Frühlingstraße 36, unter Telefon 08061/ 491027 oder per E-Mail an badaibling@buecherjohann.de sowie an der Abendkasse. Im Anschluss lädt die Evangelische Kirchengemeinde Bad Aibling um 22 Uhr zu einem Nachtgebet zum stillen Innehalten in die Christuskirche ein.
Am folgenden Tag, Sonntag, 28. Januar, werden die Kulturtage um 15 Uhr mit „Aibling spricht“ fortgesetzt. Auf der Gesprächsbühne teilen Menschen ihre persönlichen Ansichten, Erfahrungen und Gedanken mit dem Publikum. Mit dabei sind unter anderem Matthias Riedel-Rüppel, Christina Rundshagen, Professor Dr. Benno Weber, Eduard Litt, Elke Mayer-Gruhl und Richard Lindl. Der Eintritt ist frei. Max Czollek, einer der wichtigsten Stimmen der deutschsprachigen Literaturszene, begrüßt auf Einladung des Vereins „Mut & Courage Bad Aibling“ am Donnerstag, 1. Februar, um 19.30 Uhr sein Publikum in der Galerie Altes Feuerwehrgerätehaus zum Versöhnungstheater. Czolleks Bücher „Desintegriert euch!“ und „Gegenwartsbewältigung“ streuen Zweifel an den deutschen Narrativen von Integration bis Leitkultur. Scharf, gewitzt und an jeder Stelle überraschend schließt das Versöhnungstheater diesen Kreis, wenn es nach der aktuellen Erinnerung an die Verbrechen der Vergangenheit fragt. Um schriftliche Reservierung per E-Mail an info@muttutgut.org wird gebeten. Restkarten an der Abendkasse eine Stunde vor Beginn. Zum Abschluss der Kulturtage begrüßt der Kreis Migration Bad Aibling in der Galerie Altes Feuerwehrgerätehaus am Mittwoch, 7. Februar, 19.30 Uhr die Journalistin Franziska Grillmeier, die bis 2022 fünf Jahre lang auf der griechischen Insel Lesbos lebte. In ihren Aufzeichnungen „Die Insel“ erzählt sie detailliert und mit großem Einfühlungsvermögen vom Alltag an Europas Grenzen und vergegenwärtigt die systematischen Rechtsbrüche, die dort tagtäglich begangen werden. Der Abend wird musikalisch von dem senegalesischen Sänger, Songwriter und Perkussionist Ibrahima Dieng alias Heavy Man Ibou und seiner Band Heavy Man Ibou & Xarrittyii begleitet. Um schriftliche Reservierung per E-Mail an info@kreis-migration-bad-aibling.de wird gebeten. Die reservierten Karten liegen an der Abendkasse zur Abholung bereit. Restkarten an der Abendkasse eine Stunde vor Beginn.