Alles im grünen Bereich

von Redaktion

Einzelausstellung zeigt Arbeiten von Andreas Pytlik in der Galerie im Ganserhaus

Wasserburg – Gleich ein ganzer Wald mit 338 Bäumen erwartet Kunstinteressierte in der Galerie im Ganserhaus. Dort zeigt Andreas Pytlik mit seiner Ausstellung „grün – planting trees in minds“ eine imposante Bildinstallation, die sich als Gesamtkunstwerk vom Keller bis zum Dachboden des mittelalterlichen Handwerkerhauses erstreckt.

Die Energie
einer Farbe

Schon seit über 25 Jahren beschäftigt sich Andreas Pytlik mit der Farbe Grün, ihrer Ästhetik und ihrer spirituellen Energie. Seit dieser Zeit ist Grün in allen seinen Arbeiten die dominante Farbe. Auch in der neuen Ausstellung „grün – planting trees in minds“ bildet Grün den „roten Faden“. Gezeigt wird eine Vielzahl von Bäumen in unterschiedlichsten Bildformaten und Varianten der Farbe Grün.

Dabei sind sich die Bäume in Pytliks Arbeiten in ihrer Grundform alle ähnlich. Krone und Stamm erscheinen uniform und gegenständlich. Deshalb sind sie immer klar erkennbar.

Bei genauer Betrachtung aber zeigt sich die Individualität, die von den Bäumen ausgeht. Vom zarten Pflänzchen auf Transparentpapier bis zum robusten Baumriesen in Öl auf Leinwand, der den Naturgewalten trotzt, Bäume sind in ihrer ganzen komplexen Vielfalt allgegenwärtig. Pytlik lässt sie in seinen Bildern wachsen und gedeihen. Manche haben die Größe einer Streichholzschachtel. Andere wiederum sind riesig wie das rund zehn Quadratmeter umfassende Monumentalwerk direkt unterm Dachstuhl des Ganserhauses. In allen Bildformaten gibt die Farbe Grün, wenn auch in unterschiedlicher Intensität, den Ton an. Pytliks Bäume stehen für den Überlebenswillen der Natur, aber auch für deren Vergänglichkeit.

Als Grün-Kontrast finden sich in den Darstellungen immer wieder rote, gelbe oder blaue Linien, Flächen oder Körper, aber auch magentafarbene Strukturen als direkte Komplementärfarbe zu grün. In den Bildern scheint also „alles im grünen Bereich“ zu sein. Die essenzielle, alles beherrschende Farbe ist und bleibt die „Farbe Grün“ in ihrer breiten Palette, vom hellen Leuchten des ersten Grüns im Frühling bis hin zum ermatteten Graugrün des Herbstes. Entstanden sind die Arbeiten seit dem Jahr 2014 bis heute. Die Ausstellung zeigt den Zyklus erstmalig komplett. „Grün – planting trees in minds“ kann auch als eine wunderbare, sympathische Hommage an den Surrealismus verstanden werden. Viele Parallelen lassen sich darin zu jener in den 1920er-Jahren aufkeimenden advantgardistischen Strömung gegen die Wirklichkeit entdecken. Zum ersten Mal gewann das Traumhafte, Unbewusste, ja das Phantastische in Kunst und Kultur an Bedeutung und Raum.

Von Schnaitsee
bis Neuseeland

Andreas Pytlik lebt und arbeitet in Schatzen bei Schnaitsee. In der internationalen Kunstszene ist er längst kein Unbekannter mehr. Seine Arbeiten sind in einer Vielzahl von Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen in Europa, in Südkorea und in Neuseeland vertreten.

Begleitprogramm

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