Auf kurvigem Weg unterwegs in ihr neues Leben

von Redaktion

Vera Klima stellt ihr neues Album „Angekommen“ beim Konzert am kommenden Samstag in Trostberg vor

Trostberg/Wasserburg – Mal ehrlich: Gibt es etwas Befriedigenderes als dort anzukommen, wo man immer schon hinwollte? Wo man nichts vermisst, noch dazu in Begleitung eines gleichgesinnten Menschen? Vera Klima, erfolgreiche Songwriterin und Musikerin, ist, wie sie selbst sagt, angekommen. Innerlich wie äußerlich, beruflich wie privat.

Aufbruch
und Bewegung

Als Musikerin war es der 38-Jährigen mit Wurzeln im Chiemgau, die nun mit ihrer Familie in Wasserburg lebt, ein Leichtes, ihre neue Lebensphase in sechs Songs zu fassen. Klimas neue EP, „Angekommen“, zeichnet textlich und gesanglich in ihrer gewohnt feinfühligen und empathischen Art die jüngsten Stationen ihres Lebenswegs nach. „Keine gerade Linie, sondern ein kurviger Weg“, heißt es im Titel-Song. Das Resultat ihres Aufbruchs, ihrer Suche, das folgende Unterwegssein und schließlich ihr Ankommen – so wie sie es in gesungene und innig gefühlte „Nacherzählungen“ packt, das hört man gerne. Im Gespräch mit der Heimatzeitung redet sie offen über eigentlich „ganz Privates“.

Dass Vera Klima das tut, was sie wirklich kann – poetisch texten, tiefgründig aber doch leicht verständlich ausdrücken, worum es ihr geht und die Menschen, die ihr zuhören, dank ihrer Authentizität mitnehmen, zeigte sich bereits in ihren früheren erfolgsgekrönten Alben und Live-Auftritten.

Ihre Stimme, kraftvoll und zugleich zart, ist sehr beweglich. Beim Zuhören findet man sich selbst wieder, denn bei Klimas Intensität wird selbst ein emotionaler Dickhäuter weichgespült. Dabei sind ihre Themen gewiss nicht immer von der heiteren Sorte. Auch in den neuen Songs aus „Angekommen“ erzählt sie von schweren Lebensmomenten – Abschied, Trauer, deprimierenden Gefühlen und enttäuschten Hoffnungen, vom wahren Leben eben, das nicht immer Ponyhof, dafür aber oft aufregend und ereignisreich ist.

Wenn man sich aufmacht, kommt man an, drängen die Botschaften heraus: „Heute geht es mir um Grundlegendes und Essenzielles“, sagt sie und die musikalische Verstoffwechselung dessen, was sie in den vergangenen Jahren erlebt und bewegt hat, tut nicht nur ihr selbst gut. „Seit Corona ist so viel passiert. Ich wurde Ehefrau und Mutter. Enormes Glück stand einer großen Unsicherheit gegenüber“, erinnert sie sich an die Ereignisse, aus denen sie schöpfen konnte. So sind Reifung und eine gewisse Erdung auch ihrer Stimme anzuhören, was ihren Wiedererkennungswert verstärkt.

Die Titel „Vorbeigehen“, „Ich will da sein“, „Du kennst das“, „Mein Morgen“ und „Planet“ kommen wie ganz persönliche „Erfühlungsberichte“ rüber. Den Song „Mein Morgen“ schrieb sie für ihr Kind, teils in der Schwangerschaft, teils nach der Geburt. Er rührt jene zu Tränen, die auch einmal das Glück hatten, einen geliebten Menschen in sich zu tragen und ihn nach der Geburt durchs Leben zu tragen, bis er eigene Wege geht.

„Ich will da sein“ ist ein berührendes Liebesbekenntnis am Lebensende eines geliebten Menschen, ein schmerzvoller Abschied, der zeigt, wie groß Liebe sein kann. Im Song „Du kennst das“ beschreibt sie das, was sicherlich jede zartfühlende Seele kennt: Nach dunklen Stunden dringt doch irgendwann wieder Licht hervor.

Klimas Konzerte, in denen sie über die Jahre bundesweit mit wechselnden Musikern würdige Begleiter fand, sind Garant für hand- und herzgemachtes Songwriting – eine Musik mit emotionalem Mehrwert.

Zwei bemerkenswerte Stimmen

Nun steht wieder ein Live-Konzert an, an dem all das zu erleben wäre: Am Samstag, 17. Februar, um 20 Uhr wird Vera Klima im Trostberger Postsaal alte und neue Bekannte begrüßen. Zusammen mit Songwriter Jacob Brass als Special Guest und Schlagzeuger Mani Mildenberger will sie ihren Konzertbesuchern neben ihren eigenen autobiografischen Songs auch drei Stücke ihres Songwriter-Kollegen präsentieren. Man darf sich also auf zwei großartige Stimmen, die in entsprechend virtuoser musikalischer Begleitung, den so kostbaren Lebens-Stoff zu großartiger Musik machen.

Kirsten Benekam

Artikel 6 von 6