Rosenheim – Zur aktuellen Ausstellung „Candy dreams“ von Christine Lederer zeigte der Kunstverein den Dokumentarfilm „Feminism WTF“ der Regisseurin Katharina Mückstein, der bereits bei den Münchner Dokfilmtagen mit guter Resonanz gelaufen ist. Der Film zeigt Beiträge und Aussagen von namhaften Forscherinnen und Forschern, die sich unter verschiedensten Aspekten mit dem Thema Feminismus befassen. Dazu zählen verblüffende Erkenntnisse aus der Verhaltensforschung.
Es wird anschaulich belegt, wie Kleinkinder reflexartig und geschlechtsspezifisch erzogen werden, wodurch sich Muster verfestigen. Ökonomische Aspekte werden thematisiert, wie der große Bereich der Pflege und Versorgung, der selbstredend Frauen überlassen wird, die diese Arbeiten praktisch ehrenamtlich übernehmen, aus einem kapitalistischen Interesse der Gesamtgesellschaft heraus.
Die Aspekte „People of Colour“ und Diskriminierungen werden in den Wortbeiträgen ebenso angesprochen wie soziale Ungleichheit und Männerdominanz in Entscheidungspositionen.
Der Film unterbricht die einzelnen Interviews mit Tanz-Sequenzen, in denen Rollenverteilung und Klischeevorstellungen in wirkungsvollen Choreografien umgesetzt sind. Zum Schluss zieht der Film eine Linie zwischen typisch männlicher Erziehung und der Gefahr, die dadurch in der Weltpolitik entsteht – vom Individuellen zum großen Ganzen.Andreas Friedrich