Einladung zum Mitsingen, Mitklatschen und Mitspielen

von Redaktion

Begeisterndes Kinderkonzert der Kindersinfoniker im Kultur- und Kongresszentrum Rosenheim

Rosenheim – Wie wichtig die musikalische Bildung für Kinder in vieler Beziehung ist, ist spätestens seit fundierten wissenschaftlichen Untersuchungen der vergangenen Jahre kein Geheimnis mehr.

Hörbar und sichtbar, wie wunderbar schon kleine Kinder im Vorschul- und Grundschulalter auf Musik reagieren, wurde dies beim Klassik-Kinderkonzert mit den Kindersinfonikern im Kultur- und Kongresszentrum. Ganze Familien mit Großeltern, Eltern und Kindern samt Geschwistern strömten ins Kuko, wo sich – gleichsam als Aufhänger – bei der neuen Produktion der Kindersinfoniker – alles um die Familie Schumann drehte, den berühmtesten Vertreter der Romantik, Robert Schumann, seine Frau Clara, geborene Wiek, und ihre neun Kinder.

Unter der musikalischen Leitung von Johannes X. Schachtner und der Sängerin, Schauspielerin und Musikpädagogin Salome Kammer, die Oma Marianne Wiek verkörperte und meist aus dem Schaukelstuhl heraus die ganze Aufführung souverän moderierte. Jedes der Schumann-Kinder spielte ein Instrument. Zu ihrem siebten Geburtstag schenkte der Vater seiner ältesten Tochter Marie das „Album für die Jugend“, eine von ihm komponierte Sammlung von kurzen Stücken für Klavier mit so anschaulichen Titeln wie „Fröhlicher Landmann“, „Wilder Reiter“, „Jägerlied“ oder „Erster Verlust“ – der von allen tief betrauerte Tod des Wellensittichs, der so wie andere Ereignisse in der Familie, anschaulich in der damals getragenen Mode wie auch musikalisch umgesetzt auf die Bühne kam.

Von Anfang an wurden die Kinder im Publikum aktiv in das Geschehen mit einbezogen, sodass sie mitsingen, klatschen und einige hin und wieder selber auf die Bühne durften. Deutlich wurde, dass viele der kleinen Besucher offensichtlich bereits ein Instrument spielen oder musikalisch ausgebildet werden, denn rhythmische Übungen oder die von „Oma Wiek“ abgefragten Namen der Streichinstrumente kamen von vielen wie aus der Pistole geschossen.

Die gesamte Inszenierung war sehr abwechslungsreich mit kleinen gespielten Szenen, Puppenspiel, Pantomime und anderen Einlagen ergänzt, sodass nie Langeweile aufkam. Durch den regelmäßigen Wechsel von Perspektive, Ausdrucksform – Bewegung, Sprache und Tanz – und die Großbewegung im Saal wurden selbst kleine Kinder in die Lage versetzt, die Konzentration für das, mit Pause etwa zweistündige Konzert aufzubringen.

Die Kindersinfoniker, ein Streichorchester für Kinder ab sieben Jahren, wurde 2019 von der Geigerin Julia Fischer in ihrer Heimatgemeinde Gauting bei München gegründet, um Kindern die Freude am gemeinsamen Spiel zu vermitteln. Unter Leitung von Johannes Schachtner proben die Kinder einmal wöchentlich zusammen und erarbeiten bis zu drei Konzertprogramme im Jahr.

2021 traten sie mit Saint-Saens „Karneval der Tiere“ erstmals erfolgreich in München auf. Nun setzt das Orchester die 46-jährige Tradition der Kinderkonzerte des bisherigen Leiters der Kinderkonzerte, Heinrich Klug, fort. Man darf sich auf weitere Inszenierungen freuen. Christiane Giesen

Artikel 5 von 9