Hinter den Kulissen von „Fame“

von Redaktion

Junge Talente der Akademie Immling proben fleißig für Musical-Aufführung

Foto Benekam

Halfing – „Ruhe hinter der Bühne!“, ruft Regisseurin Verena von Kerssenbrock. Die letzten Absprachen, bevor der zweite Akt des Musicals „Fame“ als Durchlaufprobe startet, dürfen im Publikumsraum im Festspielhaus des Immling-Festivals nicht gehört werden.

Langsam wird es ernst für die jungen Talente der Immling-Akademie. Die Rollen sind längst besetzt, Texte gelernt, die Arbeit an den Figuren auf einem guten Weg, Bühnenbild und Kostüme in Arbeit. Die Tanz-Choreografien von Judith Seibert, einer Tänzerin an der Bayerischen Staatsoper, stehen auch – und werden fleißig gefestigt. Ach, und dann wäre da noch die Musik, Chor, Soli und Orchester. Ohne die wäre es schließlich kein Musical.

Intensive Probenarbeiten

Das Musical „Fame – der Weg zum Ruhm“ steht heuer neben drei Opernpremieren und einer Kinderoper auf dem Programm des Immling-Festivals. Die Regisseurin lehnt am Bühnenrand. Sie wirkt zufrieden mit dem Ergebnis ihrer Probenarbeit, die in bisher zwei Intensivwochen gelaufen sind. Etwa 20 Jugendliche folgen ihren professionellen Regieanweisungen aufs Wort. Da wird an Details gearbeitet. Schauspielunterricht vom Feinsten. Das Motivationsniveau ist enorm. So geht lernen.

Das Ergebnis? Es ist jetzt schon, also viele Monate vor der Premiere am 31. Juli, umwerfend.

Im Graben sitzt Korrepetitorin Alisa Szuper am Klavier. Neben ihr steht Konstantin Sieber, Leiter des Jugendorchesters der Akademie Immling – beide blicken gespannt zur Bühne. Dort liegen und stehen auf verschiedenen Ebenen riesige weiße Buchstaben – wichtige Elemente des noch unfertigen Bühnenbildes.

„Fame“, zu Deutsch „Ruhm“, ist eine fragile Angelegenheit. Mal steht der Star ganz oben, mal kommt er zu Fall und muss sich neu sortieren, stabil ist das Showgeschäft eigentlich nie. Obwohl auf der Bühne noch nichts passiert, passiert gerade viel. Der Moment, bevor der Musicalnachwuchs die Bühne betritt, hat etwas Magisches. „Black“, ruft die Regisseurin. „Und nun Bühnenlicht an“ – und schon erscheinen die ersten im Rampenlicht, hoch konzentriert in ihren Rollen, scheinen sie alles außerhalb des Bühnenraumes auszublenden, sind ganz auf sich und die Mitspieler fokussiert. Nicht einmal die Insekten , die sich taumelnd durch die Luft bewegen, nehmen sie wahr: Große und kleine Brummer, sogar ein Nachtpfauenauge probt seinen Auftritt – „Ganz normal hier“, lacht Kerssenbrock.

Der zweite Akt ist spannend, auch auf der emotionalen Ebene. Es wird viel gesungen und getanzt – in Gruppen und auch solistisch wird differenziert und intensiv an Stimme und Tanz-Choreo gearbeitet. Lukas Gahabka feilt seit Ende 2023 teils in Einzelproben an Soli, Duetten und den Chorstücken. Ebenso macht es auch Konstantin Sieber mit seinem Jugendorchester.

Bühnengeschehen nimmt Fahrt auf

Das Bühnengeschehen nimmt Fahrt auf: Carmen will die Schule für darstellende Künste verlassen. „Du machst den größten Fehler deines Lebens!“, versucht ihr Lehrer sie zur Raison zu bringen. Schüler Tyrone hat andere Sorgen: Er hat eine Leseschwäche, die er zu verbergen sucht und die Schulleiterin Miss Sherman dankt in einem berührenden Song Gott für „ihre Kinder“ – die Schüler seien ihre Familie, singt sie in „These Are My Children“. Einzelschicksale, sehr authentisch in gekonnten Gesangs- und Tanzpartien dargestellt, das wirkt jetzt schon richtig profihaft. Respekt!

Ob der hier, in Immling geprobte „Weg zum Ruhm“, etwa für die oder den einen oder anderen der Anfang einer eigenen Bühnenkarriere sein könnte? Eines sei gewiss: Bis „Fame“ in der Premiere das Publikum mitreißt, haben die Eleven der Akademie Immling „spielend“ unvergessliche und wertvolle Erfahrungen fürs Leben gesammelt. Immling sucht also nicht den einen „Superstar“, es hat gleich einen ganzen Haufen „entdeckt“. Das Premierenfieber steigt.

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