Großes Zaubertheater für alle Sinne

von Redaktion

Unterhaltsamer Varietéabend begeisterte im ausverkauften Krippnerhaus

Wasserburg – In die faszinierende Welt der Illusion und Zauberei entführte Unterhaltungskünstler Michael Küsters im Edlinger Krippnerhaus. Mitreißende Jonglage, charmante Clownerie und viele magische Momente brachten das Publikum zum Staunen, zum Lachen und auch zum Nachdenken.

Es war ein Abend zum Träumen und der Emotionen, ein wenig Zirkusluft und ein wenig „Pan Tau“. Michael Küsters erinnerte schon rein optisch an jenen freundlich-eleganten Herrn mit Melone und Regenschirm, der zaubern konnte und in den 1970er-Jahren die Fernsehzuschauer begeisterte. Wie Pan Tau trug auch Michael Küsters Frack und Melone. Und er hatte einen Regenschirm dabei, und auch er verzauberte sein Publikum.

Michael Küsters überzeugte als Entertainer, der weit mehr als nur zaubern kann. In den rund zwei Stunden Programm zeigte er stimmungsvolle Magie und Poesie, er jonglierte, sang und tanzte. Als Magier brachte er Tische zum Schweben. Mit telepathischen Fähigkeiten versetzte er das Publikum in Staunen und überraschte immer wieder neu mit bemerkenswerten Tricks und schlagfertiger Situationskomik. Nicht selten schien so manche Nummer im ersten Augenblick missglückt. Vom Komiker war man begeistert, mit dem Zauberkünstler aber war fast ein wenig Mitleid angesagt. Doch das inszenierte Missgeschick gehört zum Geschäft. Professionelle Magier scheinen es zu lieben, ihre Beobachter an der Nase herumzuführen. Das gilt auch für Küsters. Ob beim Gedankenlesen oder diversen Seil- und Kartentricks, das Endergebnis war stets einzigartig und mitunter atemberaubend. Das Publikum hielt die Luft an und vergaß vor Faszination fast den Beifall.

Zur Zauberei erzählte Küsters die passenden Geschichten, unterhaltsam, philosophisch und mit Tiefgang. Der Illusionist stellte seinen Fähigkeiten ebenso als Sänger und Komödiant unter Beweis. Er sang und tanzte den Moon Walk. Auch die leisen Töne beherrschte er perfekt. Fast ein wenig nostalgisch verblüffte er mit witziger, ausdrucksstarker Pantomime. Dann aber wieder jonglierte er furchteinflößend mit Messern und einem Sägeblatt oder bedrohlich übergroßen und scharf gestellten Mausefallen. Ein Zuschnappen hätten die Finger des Zauberers keinesfalls verziehen, so zumindest wollte es die Illusion.

Michael Küsters bot großes Zaubertheater für alle Sinne. Faszinierend ist sein Gespür für die Zuschauer, die bei vielen seiner Tricks immer wieder assistierten oder sogar mitten im Geschehen standen. Kleine Pannen mit der Technik meisterte er bravourös mit feinsinnigem Humor. Talente gibt es viele. Nur wenige aber beeindrucken mit einer so großen künstlerischen Bandbreite. Die Fähigkeit, Magie, Jonglage, Gesang und Pantomime so stimmig in Einklang zu bringen, ist in jedem Fall bewundernswert. Wolfgang Janeczka

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