Gstadt – Der Maler und Schriftsteller Hans Torwesten feierte dieses Jahr seinen 80. Geburtstag. Er hat dies zum Anlass genommen, einen Überblick über sein künstlerisches Schaffen in den letzten sechs Jahrzehnten mit seinen sehr unterschiedlichen Ausprägungen zu präsentieren. Die Ausstellung, in der sowohl frühe Werke wie auch heutige Landschaftsaquarelle und Ölbilder zu finden sind, ist von Sonntag, 24. März, bis Ostermontag, 1. April, in der Galerie Haus des Gastes in Gstadt zu sehen. Geöffnet ist von 11 bis 18 Uhr.
Ein Selbstporträt des Achtzehnjährigen, das noch aus seiner Gymnasiumszeit in Westfalen stammt, eröffnet den Reigen der frühen Arbeiten. In Wien, wo er an der Kunstakademie Malerei studierte, manifestierte sich sein Schaffen vor allem in surreal-abstrakten Ausbrüchen, sowohl in Tuschezeichnungen wie auch in Aquarellen.
Auffällig ist der Kontrast zwischen sparsamen, hoch konzentrierten Strukturen, die manchmal etwas „Östliches“ an sich haben, und eher traumhaften Kompositionen, die etwas zu „erzählen“ scheinen. Das Interesse am Östlichen führte Torwesten auch in einen indischen Ashram in London, wo er sich sechs Jahre vor allem der Meditation widmete – um dann aber wieder in Innsbruck und München an seine abstrakt-surreale Phase anzuschließen.
Ein Paradigmenwechsel seiner Arbeitsweise setzte im oberösterreichischen Mühlviertel ein, wo Torwesten fünf Jahre lang lebte. Dort ließ er sich von der mystisch-keltischen Landschaft inspirieren. Je nach Umgebung, lassen sich die unterschiedlichen Inspirationen erkennen. In Salzburg, wo er ebenfalls fünf Jahre lebte, erkundete er die vielfältige Landschaft des Salzkammerguts; dabei lockerte sich seine malerische Handschrift auf und wurde impressionistischer.
Seit 20 Jahren lebt er nördlich des Chiemsees, in Kienberg. Die Weite des Chiemsees und die sanfte Hügellandschaft, mit den Bergen im Hintergrund, haben es dem Maler bis heute angetan.
Die Vielfältigkeit des Künstlers kann auch an seinen zahlreichen Büchern, die sich mit westlicher und östlicher Mystik auseinandersetzen, abgelesen werden, die in der Ausstellung ebenfalls ausgelegt werden. Hatte er doch als Kind die Absicht, ein Franziskanerpater zu werden, beschäftigte er sich später intensiv mit der östlichen Mystik.