Himmlischer Glanz im Museum Prien

von Redaktion

Die Immaculata des Rosenheimer Goldschmieds Adam Schneider ist restauriert

Prien – Die Immaculata des Rosenheimer Goldschmieds Adam Schneider bildet das Glanzstück des Kirchenschatzes der Pfarrkirchenstiftung Mariä Himmelfahrt in Prien. Bedauerlicherweise ist die Rosenheimer Gold- und Silberschmiedekunst kaum kunsthistorisch bearbeitet. Obwohl sich in kirchlichem Besitz einige ganz hervorragende Einzelstücke erhalten haben, sind die biografischen Angaben zu dem Gold- und Silberschmied Adam Schneider äußerst bescheiden.

Geboren um 1715 in Neunz in Schlesien (heute Niwnica/Polen) wurde er am 9. Mai 1732 als Bürger in Rosenheim aufgenommen. Im gleichen Jahr heiratete er die Goldarbeitertochter Maria Eder und erwarb die Goldschmiedegerechtigkeit in der Innstadt, die er 1756 um 100 Gulden wieder veräußerte und unbekannt verzog.

Sicher zu seinen bedeutendsten Arbeiten zählt die Priener Immaculata, die im Jahr 1736 für die bedeutende Priener Rosenkranzbruderschaft als Tragfigur bestellt wurde und noch heute in liturgischer Verwendung ist. Auftraggeber war der Rokokoprälat des Augustiner-Chorherrenstifts Herrenchiemsee, der in Ettenhausen bei Schleching geborene Propst Floridus Rappel. Interessanterweise hat sich zu der Arbeit die originale Quittung im Ordinariatsarchiv der Erzdiözese München erhalten.

Auf Initiative von Kreisheimatpfleger Karl J. Aß und über die Vermittlung des Kunstreferats der Erzdiözese München und Freising sowie durch das großzügige Entgegenkommen der Bauer´schen Barockstiftung München, die die gesamten Kosten der Maßnahme übernahm, konnte die Plastik nun erstmals grundlegend nach modernsten denkmalpflegerischen Grundsätzen restauriert werden und zeigt sich nun in altem Glanz.

Die Ausstellung dokumentiert diese Restaurierung dieser herausragenden Goldschmiedearbeit und zeigt die großartige handwerkliche Arbeit der zusammenarbeitenden Gewerbe des 18. Jahrhunderts im Detail.

Eröffnet wird die Ausstellung heute, Samstag, um 16 Uhr. Der Restaurator des Kunstwerks, Stephan Rudolph aus Germering, steht anlässlich der Präsentation für Fragen zur Verfügung. Die Ausstellung wird bis 26. Mai gezeigt und ist im Museum Prien täglich außer Montag von 13 bis 17 Uhr zu sehen. Karfreitag und Ostersonntag geschlossen, Ostermontag, 1. Mai, Christi Himmelfahrt, Pfingstsonntag und Pfingstmontag geöffnet.

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