Musikalische Nachwuchstalente zeigen ihr Können

von Redaktion

Das Format „Kammerkonzert U20“ im Rahmen der Reihe „Klassik im Krippnerhaus“ bietet jungen Ausnahmetalenten ein Podium

Wasserburg – Junge Musikerinnen und Musiker aus der Region begeisterten beim „Kammerkonzert U20“ das Publikum im Krippnerhaus in Edling. Konzertstücke aus drei Jahrhunderten wurden mit bemerkenswerter Virtuosität gespielt.

Bernadette Pihusch, Elisabeth Pihusch, Mayumi Hanusch, Rafael Hanusch, Raphael Bauer, Benno Panhans, Jakob Kastner und Julia Schachinger spielen ihre Instrumente seit frühester Kindheit. Einige studieren bereits als Jungstudenten an der Hochschule für Musik und Theater München oder am Mozarteum in Salzburg.

Allen gemeinsam ist: Das musikalische Können der Ausnahmetalente wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Sie beherrschen nicht nur ihr Instrument virtuos. Sie sind auch längst Profis auf den Konzertbühnen, was im Krippnerhaus deutlich wurde. Neben der Schule haben alle bereits erstaunliche Karrieren hinter sich, wie in der Conférence des Abends von Dr. Peter und Yume Hanusch deutlich wurde.

Bernadette Pihusch und Elisabeth Pihusch eröffneten mit Barockmusik von Johann Sebastian Bach. Aus dem Doppelkonzert für zwei Violinen spielten die beiden den zweiten Satz. Beide Violinisten überzeugten durch Leidenschaft und Perfektion, als Solistinnen am Klavier begleitet von Yume Hanusch ebenso wie gleich anschließend im kleinen, kammermusikalischen Orchester mit Julia Schachinger am Flügel, Mayumi Hanusch an der Viola und Rafael Hanusch am Cello. Aus dem populären Konzert für Klavier und Streicher von Mozart wurde der erste Satz gespielt. Bezogen auf die enorme Vielfalt klassischer Musik scheint die Liste an Konzerten für den Kontrabass eher überschaubar. Der Venezianer Domenico Dragonetti erreichte als Kontrabassist, Komponist und nicht zuletzt wegen seiner Exzentrik sogar internationale Aufmerksamkeit. Raphael Bauer spielte den ersten Satz aus dem Konzert für Kontrabass und Klavier. Wegen der hohen Tonlagen im Stück war der Solist neben seiner spielerischen Perfektion auch körperlich gefordert.

Noch mehr physischer Einsatz aber wurde Mayumi Hanusch abverlangt. Zur Musik von Ryan O‘ Neal faszinierte die junge Künstlerin mit der von ihr selbst choreografierten Tanzperformance „breathless – außer Atem“. Benno Panhans begeisterte mit „Recuerdos d´ Alhambra“ (Erinnerungen an die Alhambra), eine klassische Gitarrenkomposition des Spaniers Francisco Tárrega. Deren Tremolo-Technik suggeriert, hier spielen zwei Gitarren gleichzeitig. Der dem Grundmotiv unterlegte „singende Klangteppich“ erfordert eine Spielart, die meist nur fortgeschrittene Gitarristen fehlerfrei beherrschen.

Jakob Kastner spielte schon als Sechsjähriger auf der Steirischen Harmonika. Mit dem Marsch „Im Eilschritt nach Sankt Peter“ wurde die klassische Volksmusik gewürdigt. Das Stück selbst komponierte Alexander Maurer, der Jakob Kastner im Fach Steirische Harmonika an der Münchner Musikhochschule unterrichtet.

Mit „Kurz davor“, „Beim Glöcklwirt“ und „Feierabend im Ritz“ wurde das Publikum schließlich vom Trio „34u“ verabschiedet. Benno Panhans, Raphael Bauer und Jakob Kastner spielten dazu die drei Kompositionen als jazzige Volksmusik in Stile Herbert Pixners.

Am Ende wurden die jungen Musiker und Musikerinnen mit einem stürmischen Schlussapplaus regelrecht überschüttet.

Wolfgang Janeczka

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