Faszinierende Aufnahmen des Ökosystems Bayerischer Wald

von Redaktion

Rosenheimer Kulturclub präsentiert im Lokschuppen „Natural Experiences“ – Zwei Filme und ein Konzert

Rosenheim – Eine tolle Veranstaltungsidee und zugleich eine Premiere: Der Rosenheimer Kulturclub, der ja gerne verschiedenste Plätze und Räume in der Stadt bespielt, gastierte jüngst mitten im Lokschuppen.

Umrahmt von Heldinnen und Helden der aktuellen Ausstellung nutzte der Verein dank Kooperation mit Dr. Jennifer Morscheiser das „Filetstück“ des Hauses, sprich die große Kinoleinwand, die drumherum ja Platz für einige Gäste bietet. Zwei Filme und ein tolles Konzert erwarteten die erfreulich vielen Besucher.

Während es abschließend im Spielfilm von Christian Petzold um Beziehungen vor dem Hintergrund von Waldbränden ging, läutete die preisgekrönte Doku „Der wilde Wald“ von Lisa Eder den Abend ein.

In faszinierenden Aufnahmen nähert sich der Film dem Ökosystem Nationalpark Bayerischer Wald, angereichert von Interviews mit Fachleuten und Stimmen zur Diskussion rund um „Für und Wider Nationalpark“.

Viele verschiedene Stimmen hatte Alexandra Cumfe, ihres Zeichens Musiklehrerin und Musikerin, aufgenommen. Allerdings nicht von Biologinnen oder Förstern, sondern von Tieren und Pflanzen in der Natur auf Reisen in der ganzen Welt. Gemeinsam mit dem Musikproduzenten und Elektronik-Profi Max Spindler präsentierte sie ihre tollen und teils meditativen, aber überwiegend mitreißenden Kompositionen und übernahm selber den Part als Sängerin. Das Ganze vor thematisch immer neu eingespielten Naturaufnahmen oder Filmsequenzen. Das Duo firmiert als Band „Her Tree“, Cumfe hatte bereits 2019 einen von Hubert von Goisern unterstützten Kulturpreis für ihren Mix aus Elektrosounds und Naturgeräuschen bekommen. Was freilich hervorragend zum Lokschuppen passte, denn zu Themen wie Regenwald und Meer beziehungsweise Tiefsee gab es entsprechende Ausstellungen. Zu „Deep Water“ staunten die Gäste über brillante Unterwasserbilder von Korallenriffs, andere Songs entführten mit plastischen Aufnahmen nach Island, zu mächtigen Wasserfällen und einsamen Weiten. Starke Rhythmen und eine tolle Stimme von Alex Cumfe mit Naturaufnahmen ergaben einen verführerischen Mix knapp unter der Tanzschwelle.

Mit Pfeifen und anderen Geräuschen durfte das Publikum Eindrücke von Wald und Sternenhimmel untermalen. Doch auch die kleinen Lebewesen waren vertreten – so wurde eine Schwebefliege elektronisch verstärkt zum E-Bass. Toller Auftritt und eine ungewöhnliche Erfahrung von starken Bildern in Kombination mit Sound.Andreas Friedrich

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